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Donnerstag, 28. März 2024
Giro di Sicilia Drucken E-Mail
Geschrieben von Werner Fessl   

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Die Veranstalter des 15. Giro di Sicilia haben wieder einmal die Ankündigung einer tollen Veranstaltung versprochen und gehalten. Davon konnten sich  15 Teilnehmer aus Österreich vor Ort überzeugen.

Durch die unruhigen Bodenverhältnisse auf der Insel war es noch nicht möglich die Verwerfungen in den Strassenoberflächen instandzusetzen. Eine durchgehende Benutzung der alten Madonierundstrecke war auch dieses Jahr nicht möglich. Wir haben es vor der Veranstaltung trotzdem versucht einen Teil zu befahren und haben so legendäre Orte wie Collesano, Campo Felice und den Start und Zielbereich mit den Tribünen besucht. Die Fahrzeuge der Teilnehmer haben sich zu einer Prozession ähnlich einer Wallfahrt zu den traditionellen Orten eingeordnet

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Programmgemäß erfolgte dann der Start zur Veranstaltung am Donnerstag 1. Juni im Zentrum von Palermo. Die Ausfahrt aus Palermo am Abend ist aufgrund der Abendverkehrsspitze etwas abenteuerlich, zumal die Sizilianer andere Ansichten von Vorrangregeln und Verkehrsdisziplin haben. „Wer nachlässt verliert“.

Die erste Etappe führte bei Dunkelheit gegen Westen Richtung Marsalla als Etappenziel um Mitternacht.

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Am zweiten Tag stand die Küstenroute über Sciacca, Agrigento, durch das Tal der Tempel und Gela nach Enna auf dem Programm. In allen Orten wurden unsere Fahrzeuge mit großem Jubel und Enthusiasmus empfangen. Bei immerhin ca. 250 Startern eine geduldige Angelegenheit für das Publikum. Durch die große Anzahl der Teilnehmer war es nicht mehr möglich, dass alle in einem Hotel unterkommen und die Organisatoren wurden voll gefordert uns wieder nach einem opulenten Abendessen auf unsere Unterkünfte aufzuteilen. Durch die Enge der Gassen in der Altstadt von Enna mussten wir sogar von einem normalen Bus in kleinere Fahrzeuge umsteigen um in unsere Hotels zu kommen.

Die mittlerweile dritte Etappe begann auf der Rennstrecke von Enna/Pergusa, die um einen malerischen See angelegt ist und auch große Tradition hat. Ein Muss jeder Veranstaltung in Sizilien ist die Fahrt auf den Hausberg Etna. Er war uns gnädig und stellte seine vulkanische Tätigkeit wegen uns kurzfristig ein. Ein kleiner Zornesausbruch in Form eines Gewitters konnte er sich aber doch nicht verkneifen. Am anderen Ende der Hölle erwartete uns dann wieder Sonnenschein. Zurück in Enna erfolgte der Start zu letzten Etappe in der Altstadt von Enna. Erstaunlicherweise ohne große Stauung. Die Weiterfahrt durch historische Orte wie Piazza Armerina und Nicosia mit Volksfestartigen Empfängen der Teilnehmer war ein Erlebnis der besonderen Art. Die Bewohner dieser Orte organisierten z. B. eine Hochzeitsgesellschaft nach historischem Muster mit alten Fiat Balila Limousinen, Rennwagen aus der Vergangenheit und Eselgespannen. Die Atmosphäre wurde durch das Tragen historischer Kleider bishin zum Rennfahrer im Leinenoverall perfekt dargestellt. Musikuntermalung Begrüßung und detaillierte Vorstellung der Teilnehmer mit viel Applaus war eine Selbstverständlichkeit.

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Nach den vielen Kurven der letzten Etappe fand die Veranstaltung an der Meerespromenade von Cefalù mit klassischem Zielbogen ein Ende. Bei der Siegesfeier waren alle Sieger und wurden mit vielen Pokalen geehrt. Legendäre Persönlichkeiten wie Nino Vaccarella und „Ciccio“ der berühmte Schuster aus Cefalù durften dabei nicht fehlen.

Zusammenfassend ist festzustellen: Es war ein tolles Erlebnis in neuer Motorsportlicher Umwelt, das ich nicht missen möchte. Es hat uns sehr gefallen!

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