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Freitag, 29. März 2024
Luftsprünge, jubelnarrische Drucken E-Mail
Geschrieben von Hannes Denzel   

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Der MSV Schwanenstadt feiert seinen 50er mit einem historischen Moto Cross.

Wenn die Burschen vom MSV Schwanenstadt was machen, dann machen sie es ordentlich. Das kennen wir vom Oldtimer GP, über den wir seit 20 Jahren regelmäßig in der Austro Classic berichten. Die ureigene Domäne des Motorsport Vereins Schwanenstadt (jawohl, das V steht für Verein und nicht für Veteranen) liegt aber in Staub, Dreck und Gatsch, und heißt Moto Cross. Schon unter der Ägide des Vereinsgründers Willi Aicher wurden nicht nur das legendäre Straßenrennen, sondern vor allem immer wieder Moto Cross-Wettbewerbe durchgeführt. Sehr oft mit Weltmeisterschaftsstatus, über die Jahre verteilt auf die Klassen 125, 250 (damals war sogar ein Österreicher, Heinz Kinigadner, Titelverteidiger) und 500 Kubik. Einmal waren sogar die Gespanntreiber der Einladung Aichers gefolgt.

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Heute heißt der Obmann Peter Aicher, ist der Sohn Willis und der Vater von Markus, dem er gerade dabei ist, das Zepter zu übergeben. Deshalb hat letzterer heuer bereits als Rennleiter die Fahnen bei der Jubelveranstaltung geschwungen, die Mitte Juni 2019 unter dem aussagekräftigen Titel „back to the roots“ auf der schon seinerzeit benutzten Naturstrecke in Niederholzham zelebriert wurde. Als Doppelveranstaltung mit einem historischen Moto Cross am Samstag und Läufen zur MX-Staatsmeisterschaft am Sonntag.

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Drei Klassen hatten die Schwanenstädter den Besitzern historischer Langbeiner zur Auswahl gestellt und mit den Titeln „Classic“, „Twin Shock“ und „Evo Youngtimer“ versehen. Weil es anders als beim Oldtimer GP hierbei nicht um Gleichmäßigkeit ging, sondern tatsächlich der Schnellste der Sieger war, wurden die Pokale auch in Altersgruppen vergeben. Die Absicht des MSV, zwei Klassen bis und über 50 Jahren einzurichten, wurde schon durch die einlaufenden Anmeldungen ad absurdum geführt, wonach die „bis 50 Klasse“ nämlich hoffnungslos unterbesetzt gewesen wäre. Unglaublich, aber tatsächlich mussten Klassen über 60 und sogar über 66 eingerichtet werden – und wir reden hier vom Alter der Teilnehmer, nicht der Motorräder! Und wir reden von echtem mensch- wie materialmordendem Moto Cross-Sport auf der schnellsten und selektivsten Naturbahnstrecke Österreichs mit zahllosen Sprüngen, tiefen Gräben, Bergauf- und -abpassagen und ständigen Richtungswechseln. Zweimal an diesem Tag traten die Cracks, die aus Österreich, Deutschland, Tschechien, Belgien und der Schweiz kamen, zu je 12 Minuten + zwei Runden langen Läufen an, dazu kamen zwei Trainingsläufe. Wer das durchsteht, muss toppfit sein, und wenn man bedenkt, dass einige der angetretenen Herren den 70er bereits weit hinter sich haben, kann man nur ergriffen replizieren: Chapeau!


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Chapeau auch dem MSV, Gratulation zum 50er und zur gelungenen Veranstaltung. Wie man hört, denken die Mannen rund um die Aichers daran, das historische Cross zum Fixpunkt im Vereinsprogramm und zum eigenständigen Event zu machen. Weil heuer der Termin mit einem historischen Moto Cross in Holland kollidiert ist, sind die traditionell fitten Skandinavier, Belgier, Holländer und Nordeutschen ausgeblieben – noch...

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