Reisebericht England
Geschrieben von Wolfgang M. Buchta   

Heft bestellen - Drei gute Gründe

"Ich reise nicht, um an einen Ort zu gelangen, sondern um des Reisens willen." schrieb einst Robert Louis Stevenson.
Die Familien Buchta und Mayr-Harting sind fernab philosophischer Überlegungen nach Südengland gereist und haben (zumindest) drei gute Gründe gefunden, die es durchaus wert sind, "an einen Ort zu gelangen"...

ImageGrund No. 1 - Salon Prive in Hurlingham. "The Hurlingham Club" liegt am linken Ufer der Themse in "London SW6" und wer sich in London ein wenig auskennt weiß, dass das eine der besten Gegenden Londons ist. Und dort, mitten in der Stadt, liegt in einem malerischen Park ein Sportclub, mit Rasenplätzen für Tennis, Cricket, Croquet und Polo mit einem beeindruckenden Clubhaus und natürlich auch einem Schwimmbad, wo man seine Längen ziehen kann.
Aber einmal im Jahr, heuer war dies vom 21. bis 24. Juli, dürfen auch wir Normalsterbliche in den Wundergarten und, es kommt noch besser, wir dürfen schöne Autos und ebensolche Damen bewundern, uns an Hummer laben und Pommery und Pimm‘s schlürfen.
Bereits zum vierten Mal öffnete Hurlingham seine Pforten für das "Luxury Supercar Event & Concours d‘Elegance".
Heuer lagen die Schwerpunkte bei Aston Martin, 60 Jahre Ferrari Roadster, Grand Routier der 30er und 40er Jahre und Siegertypen aus Le Mans. Die Super Cars der 70er Jahre leiteten mit zwangloser Eleganz zu der aktuellen Creme de la Creme über - Maybach, Jaguar, Rolls Royce, ... Aber auch Technologieträger wie Tessla Roadster oder Aspid präsentierten sich am gepflegten Rasen unter alten Bäumen.
Aber an einem Tag standen die vier- und zweirädrigen Preziosen trotz strahlendem Sonnenschein irgendwie im Schatten, denn am Freitag war "Lady‘s Day" - emanzipatorisch vielleicht nicht ganz korrekt aber sehr, sehr charmant putzte sich die noble Damenwelt von London und Umgebung heraus, bedanke sich artig bei jedem Photographen, der sie einer Aufnahme würdigte und am Ende wurde die "best dressed" Lady gekürt und prämiert - Concours d‘Elegance eben ...

ImageGrund No. 2 - Hovercraft Show in Lee-on-the-Solent. In Lee-on-the-Solent in Hampshire befindet sich am Areal von "HMS Daedalus", dem einzigen "Schiff" der Royal Navy, das nicht im Wasser schwimmt, das Hovercraft Museum. Und genau dort gibt es die weltgrößte Sammlung von Hovercrafts, diese Zwitter aus Schiffen und Flugzeugen, die als "Luftkissenfahrzeuge" auch Eingang in die Deutsche Sprache gefunden haben.
Die große Zeit der Hovercrafts als Kanalfähren - 40 Autos und 400 Passagiere - ist leider seit dem Jahr 2000 vorbei, aber in vielen Bereichen wo es gilt unwegsames Gelände, Sumpf, Schnee oder Wasser zu überqueren, haben sich die liebenswerten Fahr(?)zeuge einen festen Platz erobert und, vor allem in Großbritannien, existiert eine kleine, feine Industrie.
Und einmal im Jahr lädt "HMS Daedalus" zur großen Hovercraft Show. Da heuer die erste Überquerung des Ärmelkanals durch ein Hovercraft mit Sir Christopher Cockerell am Steuer den 50. Jahrestag feierte, war die Feier am Wochenende 25./26. Juli besonders groß geraten - alle Hallen und "Crafts" standen den Besuchern offen, am Flohmarkt wurden Hovercraft Memorabilia feilgeboten, kleine Hovercrafts wurden vorgeführt und die "Hover Eagle", das größte Fracht- Hovercraft der Welt, gab sich die Ehre.

ImageGrund No. 3 - Beaulieu Autojumble im New Forest. Seit 43 Jahren gehört der Beaulieu Autojumble zu den Fixpunkten im Jahresablauf unzähliger Oldtimer-Enthusiasten. Auch eine bemerkenswerte Zahl von Österreichern pilgert Jahr für Jahr in den malerischen Park des National Motor Museums in Beaulieu um den raren Prospekt, den fehlenden Teil oder das rare Modell zu erbeuten.
Eine eigene Abteilung für Komplettfahrzeuge und eine große Auktion von Bonhams (die Preise lagen teilweise auf erschreckendem resp. erfreulichem - je nachdem ob man die Käufer oder die Verkäufer fragte - Niveau, von Krise jedenfalls keine Spur) sorgen für zusätzliche Versuchung. Und, sollte irgendjemand tatsächlich das 120.000 m2 große Areal mit über 1.000 Ständen in einem Wochenende abgrasen können - wir haben es noch nie geschafft - so bleibt immer noch der Besuch im National Motor Museum, das im Eintritt inbegriffen ist ...

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