Michael Graf Wolff Metternich erhält den Goldenen Kolben im Jubiläumsjahr der BCM 2012
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 Im Rahmen der 10. Bremen Classic Motorshow  (3. bis 5. Februar 2012) wird Michael Graf Wolff Metternich mit dem »Goldenen Kolben« ausgezeichnet. Darauf hat sich das Forum für Fahrzeuggeschichte einstimmig verständigt.  Sein Bemühen um die Vermittlung der Automobil- und Verkehrsgeschichte mit der Gewissenhaftigkeit eines akribischen Rechercheurs fanden ihren Niederschlag nicht nur in zahlreichen Buchpublikationen und Beiträgen in Fachblättern. Mindestens ebenso groß ist Graf Wolff Metternichs Engagement um die Bewahrung des Maybach-Erbes.  Sein Interesse an der großen deutschen Marke geht auf den Besuch des Kölner Erzbischofs Kardinal Schulte im Jahre 1926 auf dem großväterlichen Schloss Gracht zurück: Dem Sechsjährigen imponierte das Auto, mit welchem Seine Eminenz zum Tee bei den Metternichs erschienen war, in so großem Maße, dass ihn der Maybach-Bazillus nie mehr losließ...

Graf Wolff Metternichs Initiative ist die im Jahre 1967 erfolgte Gründung des Maybach-Clubs zu verdanken, und mit seinen fünf Büchern, die er im Verlauf von 1969 bis 2009 über diese so bedeutende Automobil- und Motoren-Marke verfasste, hat er nicht allein Maybach-Liebhabern in aller Welt unschätzbare Dienste erwiesen.  Auch wenn sich der heute 91-Jährige als »Pseudo«-Automobilhistoriker bezeichnet, gehört der Mit-Initiator der Automobilhistorischen Gesellschaft, Preisträger des Award of Distinction der Society of Automotive Historians 2004 und Träger des MPC-Buchpreises von 2005 zur kleinen Elite der deutschsprachigen Automobil-Geschichtsforscher.

Die Bescheidenheit und Zurückhaltung des für sein Lebenswerk Geehrten mag sich auch in einem Satz ausdrücken, den er einem seiner Bücher vorangestellt hat: »Wer versucht, in der Automobilhistorie zu forschen, wird irgendwann die Erkenntnis akzeptieren müssen, dass nicht ein Kapitel erschöpfend zu ergründen ist.« So erhebt Graf Wolff Metternich in seinen Standardwerken über Maybach, über Kompressor-fahrzeuge, über die Geschichte des Dreiradwagens, über bedeutende deutsche Konstrukteure, über deutsche Raketenfahrzeuge der Jahre 1928-1931 und in seinen anderen Veröffentlichungen niemals den Anspruch absoluter Umfänglichkeit, und doch weiß jeder seiner Leser: Detaillierter und fundierter wird keines der von Graf Wolff Metternich ausgearbeiteten Themen woanders je zuvor behandelt worden sein. Wie breit sein automobilhistorisches Interesse gefächert ist, beweisen auch seine regelmäßig veröffentlichten Literatur-Rezensionen in der Fachpresse – von der Kompetenz und kritischen Gründlichkeit, durch die sich die mit MWM signierten Beiträge auszeichnen, profitiert eine Leserschaft, die Hunderttausende zählt. Der Vollständigkeit halber: Graf Wolff Metternich ist gelernter Landwirt, Teilnehmer am Norwegen- und Ostfeldzug während des Zweiten Weltkrieges, verbrachte vier Jahre in sowjetischer Gefangenschaft, hatte jahrzehntelang die Generalvertretung einer großen Versicherungsgesellschaft inne, ist Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande.

Die Gruppe F-Kubik handelt sicher im Namen aller an der Automobilgeschichte Interessierten, wenn sie Michael Graf Wolff Metternich ihren Jahrespreis zuerkennt. Die Verleihung des »Goldenen Kolbens« findet im Rahmen der Bremen Classic Motorshow statt. Die Bremen Classic Motorshow bedeutet für die Oldtimerfans stets den Start in die neue Saison. Im Jahr 2011 besuchten rund 40.500 Personen die sieben Hallen der Messe Bremen. Das Sonderthema im Jubiläumsjahr 2012: Originale.

Über den goldenen Kolben:

Der goldene Kolben wird jährlich verliehen. Im Jahr 2012 vergibt das Forum für Fahrzeuggeschichte F³ die Auszeichnung zum siebenten Mal:

2006 erhielt diese Auszeichnung Günter Krön, der Veranstalter der »2000 Kilometer durch Deutschland«, für seine Verdienste um die Wieder­belebung und kontinuierliche Ausrichtung dieser Traditionsveranstaltung seit 1989.

2007 wurde der Preis an den Journalisten Karl-August Almstadt, stellvertretender Chefredakteur des Magazins Auto Bild, für die Vermittlung zur Wertschätzung der Fahrzeughistorie in einer breiten Öffentlichkeit verliehen.

2008 hieß der Preisträger Winfried Seidel. Der in Ladenburg bei Mannheim arbeitende Unternehmer ist ein Pionier für die Organisation von Fahrzeug-Veteranen-Teilemärkten und Initiator und Betreiber des Carl-Benz-Museums.

2009 bekam Prof. Peter Kirchberg die Auszeichnung für seine Verdienste um die Vermittlung der Automobil- und Verkehrsgeschichte und die seltene Gabe, historische Fakten lebendig vorzutragen und auch Laien verständlich zu machen.

2010 erhielt Wolfgang M. Buchta den „Goldenen Kolben“ für sein Bemühen um die Pflege und Vermittlung der Automobil- und Verkehrsgeschichte in zahlreichen Buchpublikationen und die Herausgabe der Zeitschrift Austro Classic seit 1991

2011 erkannte F-Kubik den Preis Karl Reese zu, Deutschlands wohl bekanntestem Experten und zugleich »dienstältesten« und aktiven Publizisten der Motorradgeschichte.

Wer ist die Gruppe F³ (sprich: F-kubik)?

Der Kreis der F³-Mitglieder steht für sorgfältige historische Recherche und Dokumentation von
Verkehrsgeschichte sowie deren Darstellung in der Öffentlichkeit. Seit Gründung im Juni 2001 bündeln die zehn
Mitglieder aus dem norddeutschen Raum ihr Wissen um die vielfältigen fahrzeug- und verkehrsrelevanten Themen.
Ihre Kompetenz beweisen die F³-Mitglieder in vielen Fahrzeugexpertisen und Projekten für private Sammler, bei
der Industrie und öffentlichen Einrichtungen sowie über eine Vielzahl von Publikationen, aber auch bei
Oldtimer-Veranstaltungen und -Messen wie der Bremen Classic Motorshow.

Weitere Informationen:
www.f-kubik.de