Einmal PUCH, immer PUCH
Geschrieben von Eva Vielhaber   

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Am 24. Juni 2012 fand das 12. Puch Treffen in Wang statt

Text und Photos: Eva Vielhaber

 

ImageDie Zahl 12 steht zum Beispiel für: 12 Sternzeichen, 12 Apostel, 12 Monate, 12 Tag- und 12 Nachtstunden oder auch für ein Dutzend! In Wang steht die Zahl 12 für ein gemütliches Beisammensein, das von Sepp Sonnleitner ins Leben gerufen wurde.
Eingeladen waren Puch-Fans zu dem alljährlich immer am 3. Sonntag im Juni stattfindenden Treffen in die kleine Marktgemeinde Wang, im Bezirk Scheibbs in Niederösterreich.
Scheinbar hat er ein "Gemütlichkeits-Garantie- Zertifikat" und ein "Schönwetter-Abo" der Sepp Sonnleitner.
"In den 12 Jahren, in denen ich dieses Treffen mache, hat es nur einmal geregnet, ob ich das wirklich verdient habe?", sagt Sepp Sonnleitner, seine Frau Fini verneint das sofort Kopf schüttelnd!

Wissenswertes am Rande. Johann PUCH, (1862-1914) wurde im heutigen Slowenien in ärmlichsten Verhältnissen geboren. Dass er der Begründer einer Zweirad-Ära werden würde und sein Name neben Lohner, Daimler, Benz, Renault, Norton, Lancia und Ford in die Fahrzeug- Geschichte eingehen würde, hätte sich der Mann, der anfänglich den Beruf eines Schlossers erlernt hat, sicherlich nie träumen lassen. Vor der Jahrhundertwende begann er in Graz mit dem Fahrradbau. Der Erfolg veranlasste ihn 1899 die J. Puch - Erste steiermärkerische Fahrrad-Fabriks-AG zu gründen. Es kam, wie es kommen musste zur Herstellung von Motorrädern und Automobilen.
1928 kam es zur Fusionierung der Austro- Daimler-Werke. Alles andere ist Geschichte! In den 1990er Jahren wurden bestimmte Produktionsbereiche stillgelegt und 1998 wurde der restliche Konzern von der Magna Holding AG übernommen. Puch-Motorräder sollten für jedermann erschwinglich sein! Ein Beispiel: Die 250er TF (TF = Teleskopfederung) wird auch das "Auto des kleinen Mannes", oder "steirische Norton" genannt, anfänglich noch in "Elfenbein- beige" dann aber ab 1952 in Schwarz erzeugt. Wahlweise gab es Soziussattel oder Gepäckträger bei diesem Modell dazu.
(Buchtipp: "Das große PUCH Buch" v. Friedrich F. Ehn, H.Weishaupt Verlag Graz)

ImageFür Schutz und Heil. Nach altem Brauch wurden die anwesenden Fahrzeuge von Mag. Hannes Hochholzer gesegnet und somit um Schutz und Heil gebeten!
Bürgermeister Franz Sonnleitner und der Obmann vom Club "Schöneres Wang" Hans Sommer, richteten ein paar Worte an die Oldtimer- Gemeinde und bedankten sich ganz herzlich, dass so zahlreiche treue Puch-Fans wie noch nie, in die kleine Marktgemeinde gekommen waren!

"Puchler" sind halt tolerant.
Aber auch Fahrzeuge anderer Marken sind bei Sonnleitners Treffen herzlich willkommen. "Egal, wenn jemand bei uns mit seinem Oldtimer dabei sein will und halt die Marke Puch nicht besitzt: wir freuen uns immer, wenn nette Leut‘ zu uns nach Wang kommen!" sagt Sonnleitner, der aber immer wieder betont, dass es ein Puch-Treffen sei, aber mit ein paar "Kuckuckseier", könne er gut leben!

"Kuckuckseier" - erlaubt ... so wie die BMW R35, BJ 1939 von Gerhard Gratzer aus Baichberg bei Kematen an der Ybbs. der mit seinem Freund Heinz Barton, dieser kam mit seiner Terrot SLO BJ 1929, zum Treffen. Gratzer der seine BMW nach jahrelanger Suche endlich durch den Tipp eines Arbeitskollegen in einem kleinen Anzeigen-Blatt fand, sagt, dass es für ihn wie ein Haupttreffer gewesen ist, ein Motorrad zu finden, von dem er schon jahrelang geträumt hat.
2005 gekauft und dann komplett restauriert. "Alles, was man mit freiem Auge sieht, außer Lackierung und Handlinierung, habe ich in mühevoller Kleinarbeit selbst gemacht. Für die Technik wie Motor und Getriebe, da habe ich nur einen absoluten Profi auf seinem Gebiet ran gelassen!" erzählt Gratzer.
"Heute beim Wanger Puch-Treffen freut es uns sehr, dass wir, mein Freund und ich, so herzlich in Sonnleitners Puch-Runde aufgenommen worden sind!", sagt der im antiken Leder-Outfit gekleidete Gratzer, bei seinem Anblick fühlt man unwillkürlich sich zurückversetzt in die gute, alte Zeit! Dann "gesteht" er aber, dass er eine restaurierte Puch 125 SV, BJ 1955, einen Puch Roller 125 DL, BJ 1955, aber auch einen Opel Manta, BJ 1979 besitzt! Der Roller und der Opel warten noch aufs Restaurieren! Vielleicht gibts 2013 ein Wiedersehen in Wang? Aber, dann muss es PUCH sein!

ImageAlles Schöne geht auch mal zu Ende. Das gemütliche Beisammensein wurde mit einem kleinen Ausflug nach Petzenkirchen abgerundet. Auf Wunsch wurde nochmals, wie bereits schon beim Treffen 2009, das "Haubiversum" besucht. Zurück in Wang folgte die Siegerehrung, die ersten Puch-Plätze gingen an:
Autos: Herrn Habinger aus St. Pölten, mit seinem Puch 500er, BJ 1958
Motorräder: Bernhard Hofmarcher aus Purgstall, mit seiner Puch 250T (T=Tourenmodell), BJ 1929
Mopeds: Karl Heller aus Seitenstetten mit seinem Puch Moped, MS 50, BJ 1954
Haflinger: Manfred Preiser aus Grünbach, mit seinem Steyr-Puch Haflinger, BJ 1959
Fritz Schaller mit seinem DKW Beiwagen 350, BJ 1944, bekam ebenfalls einen Pokal für den 1. Platz und Ernst Kutschera aus Enns bekam für zehn Jahre "Wanger-Puch-Treffen-Treue" einen Ehren-Pokal überreicht, aber auch alle anderen Pokale fanden würdige Abnehmer!
Vielen Dank an die Familie Sonnleitner, an alle freiwilligen Helfer, an alle Sponsoren, an alle Puch-Interessierten und an alle Teilnehmer. Um den Nachwuchs braucht sich die "Puch- Szene" keinerlei Sorgen zu machen - denn die PUCH-Motorräder, sind auch Windelhosentauglich!
Und wir alle wissen ja: Einmal PUCH, immer PUCH!

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