Fiat Multipla
Geschrieben von Thomas Villinger   

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Clubbing oder der kurze Weg vom Multipla zum Kultipla

Text & Photos: Thomas Villinger

 

ImageAch, da stehen sie ja. Nach ca. 8 Stunden Fahrt erreichen wir die Pieschener Allee in Dresden, dem Treffpunkt des heurigen 11.  Multiplatreffens des Ersten Multipla Fiat Club Deutschland. (www.multipla-fiat-club.de) 12 Fiat Multipla in verschiedenen Farben, mit unterschiedlicher Motorisierung vom Bj. 1999 bis 2010 stehen da, aber ohne Fahrer- und BeifahrerInnen.  Nun, die werden bei ihrer angekündigten Stadtbesichtigung die Zeit übersehen haben.  Dann checken wir uns eben vorher im Hotel ein.  Um 17.30 Uhr fahren wir noch einmal zu dem besagten Treffpunkt. Menschen stehen nun in Gruppen zusammen bei den im Halbkreis aufgestellten Fiat Multipla. Alle Leute winken und begrüßen uns herzlich.
Aber warum trifft man sich mit einem neuzeitlichen, wenn auch nicht mehr ganz taufrischem Automobil, alljährlich irgendwo im deutschen Bundesgebiet?  Genau das habe ich mich auch gefragt, als ich 2005 als frischgebackener Multiplabesitzer (Fiat Multipla 105 JTD) neugierig auf der Homepage des Ersten Multipla Fiat Club Deutschland nach Wissenswertem suchte.
Im Sommer 2002 haben sich erstmals 13 Multiplabesitzer/innen in Walsrode getroffen. Die älteste in Deutschland bzw. Österreich zugelassene Multipla zu der Zeit war aber gerade einmal 3 Jahre alt und gebaut wurde sie auch noch, in unveränderter Form!
Hermann der Vereinsvorstand des Klubs erzählt mir seine Geschichte: "Es wurde ein familienfreundliches und zugleich sparsames Auto gesucht, ein Opel Zafira oder eine Multipla von Fiat. Die Multipla interessierte einerseits aufgrund des intelligenten Raumkonzeptes, andererseits durch das sagenhafte Gasvolumen des Bipower (Benzin-/Gasbetrieb). Nach der Probefahrt war ich begeistert. Ich konnte jedoch die Familie sowohl von der Optik als auch vom Gasantrieb (Sicherheitsbedenken) nicht vollends überzeugen.
Es wurde bei der Anschaffung genau kalkuliert.  Wir wurden auch, ähnlich wie in Österreich durch den Gasversorger bezuschusst.  Der FIAT-Händler meiner Wahl führte keine Multiplas mit Gasantrieb. Er riet mir "lass die Finger von der Gas - Multipla, ich verkauf Dir einen schönen Diesel". Nach mehreren Wochen Überlegungszeit mit dazwischen liegenden Überzeugungsversuchen meines FIAT-Händlers stand mein Entschluss fest: "Ich will eine Gas Multipla"!
ImageNach einiger Wartezeit konnte ich mein neues Auto vom Hof fahren. Ich kam jedoch nicht weit. Der Wagen ist mir an der Hofausfahrt beim Stehenbleiben einfach abgestorben. Dieses Symptom, vermutlich ein Konstruktionsfehler (für Gas- und für Benzinbetrieb gab es jeweils ein eigenes Steuergerät, die wohl nicht miteinander konnten), der mich noch längere Zeit begleiten sollte. Zahlreiche Werkstattaufenthalte waren die Folge, ebenso wie mein neuer Fahrstil.  Ich fuhr langsam auf die rote Ampel zu, um im letzten Moment vor dem Stillstand die Kupplung kommen zu lassen. Der Motor sprang wieder an. Nun standen mir auch wieder Lenk- und Bremshilfe zu Verfügung; - "ohne" ist das eine nicht ganz ungefährliche Fahrweise. Damit habe ich mir auch meinen Katalysator zerstört.
Bei FIAT hat man unzählige Steuergeräte getauscht.  Nach einem ¾ Jahr musste auch noch ein neuer Zylinderkopf eingebaut werden (bei den Gasmultiplas nahezu ein Routineeingriff); - und dann habe ich endgültig genug gehabt.  Ich wollte nun bei FIAT den Wagen wandeln, d. h. ich wollte den Wagen gegen eine Diesel Multipla eintauschen. FIAT wehrte sich anfänglich und stellte mein Problem als Einzelschicksal dar. Meine anschließende Internetrecherche führte mich über das sogenannte FORU MRO - MANUM zu dem Multipla Forum bzw. zum Ersten Multipla Fiat Club Deutschland. Dort tummelten sich schon einige Leidensgenossen und tauschten eifrig Erfahrungen aus. Mit diesem Background gelang es mir bei FIAT einen fairen Eintausch meines Gasfahrzeuges in eine Multipla 110 JTD Ravenna zu bewerkstelligen.
Im Laufe der Zeit wurde von mehreren Klubmitgliedern der Wunsch geäußert, sich auch einmal persönlich kennen zu lernen. Es kamen nicht jedoch, wie man meinen könnte, nur sorgenbeladene Gas-Multipla-Fahrer sondern auch Fahrer mit Benzin- und Diesel-Fahrzeugen.  Ferdi, auch ein Mitglied der ersten Stunde meint "die Multipla ist ein besonderes Auto, schon allein deswegen, weil du dich immer rechtfertigen musst, wie "hässlich‘ das Auto ist.
Du gewöhnst dir dann Sprüche an, wie, das Auto ist nicht hässlich, das Auto ist anders. Ich park die Multipla nicht, sondern ich stell sie aus.  Anfänglich, beim ersten Treffen, sind wir in und unter den Autos gelegen, da waren die Autos das Hauptthema, bei den nächsten Treffen waren es die Menschen. Wir sind eine große Familie. Die Kinder sind in den Jahren groß geworden und wir freuen uns jedes Jahr uns wieder zu sehen".
ImageDieses Zusammengehörigkeitsgefühl und die Begeisterung zur Multipla teilen die Deutschen auch mit Holländern, Dänen und Polen, bei denen es ebenfalls Multiplaklubs gibt. "The Fiat Multipla Owners Club UK" in England soll sogar an die 1000 Mitglieder des "Ugly Bug Ball" (wie die erste Serie genannt wird) und seinem "Facelift"-Nachfolger zählen; - Schwiegermutter, Hund und Katz wahrscheinlich eingerechnet.  Der Kontakt zum deutschen Multiplaklub ist leider aufgrund der Sprachbarriere eher spärlich und ausbaufähig.
Die neue Multipla wurde bereits 1996 am Pariser Autosalon vorgestellt und ist sicher ein außergewöhnliches Auto. Für die Form zeichnet sich der nunmehrige Chefdesigner von FIAT, Roberto Giolito, verantwortlich, der Mann der unter anderem auch den neuen aktuellen Fiat 500 entworfen hat. Zugegeben, die Multipla entspricht nicht so ganz diesem Kindchenschema, wartet aber im Gegenzug mit einer Reihe von Vorzügen auf. Ähnlich seinem Urahn, dem Fiat 600 Multipla aus den 60er Jahren verfügt er über 6 Sitze. Bei der Ur-Multipla 3 Sitzreihen à 2 Sitzen, beim neuen Multiplamodell 2 Sitzreihen à 3 Einzelsitzen. Das begünstigt die Kommunikation unter den Fahrgästen, da alle wie um den Küchentisch herum sitzen, nur eben in die gleiche Richtung schauen. Der vordere Mittelsitz ist bei den Kindern besonders beliebt; - das muss teilweise echt geregelt werden; - beim Hinfahren sie, beim Zurückfahren er.
Die Multipla ist eigentlich ein kleiner Wagen.  Er ist leicht (ca. 1.370 kg), sparsam (ca. 6,5 l Diesel) und sogar um 16 cm kürzer ist als der Golf IV!
Die Multipla ist neben seinem unkonventionellen Aussehen progressiv. Der alternativ gasbetriebene Wagen verfügt dank der ebenen Wagenplattform über große Gastanks, welche eine große Reichweite sicherstellen.
Die Multipla ist auch ein nahezu perfekter Reisewagen.  Durch die 6 einzeln verstellbaren Sitze kann von den Beifahrer/Innen nahezu jede Sitzbzw.  Liegeposition eingenommen werden. Dank der großen Fensterflächen und der erhöhten Sitzposition genießt man reisebusähnliche Sichtverhältnisse.
ImageSeine Variabilität verrät schon sein Name - Multipla (ital.) vielfach, mehrfach. Vielfach sind seine Anwendungsgebiete wirklich. Die einzeln herausnehmbare Bestuhlung gibt Platz für die unterschiedlichsten Transportwünsche frei.
Mit dem reichhaltigen Zubehörprogramm konnte bzw. kann auch noch der eine oder andere Zusatznutzen realisiert werden.

Es gibt natürlich auch Schattenseiten. Der große Innenraum will im Winter beheizt sein.  Selbst geringe Luftfeuchtigkeit setzt sich sofort an den großen Glasscheiben ab. Die etwas zu schwach dimensionierte Klimaanlage hat mit der Entfeuchtung, speziell bei vollbesetztem Wagen im Winter, ganz schön zu tun Das Auto ist in der kalten Jahreszeit ohne Klimaanlage strikt unfahrbar.
Neben den spezifischen Gasauto-Problemen, die in den späteren Serien nahezu ausgemerzt worden sind, trübt die zu schwache Dimensionierung der Vorderachse den positiven Gesamteindruck des handlichen Wagens. Kaum sind neue Traggelenke bzw. Stabilisatoren montiert, fängt es nach wenigen 1000 Kilometern vorne wieder zu rumpeln an. Das ist jedoch kein spezifisches Multiplaproblem, das kennen auch Fahrer anderer Fahrzeugderivate aus dem FIAT-Konzern.
Der Hinterachse setzen die winterlichen Witterungsverhältnisse zu. Die Position der Schwingenlager ist sehr exponiert. Übermäßiger Salznebel zerstört die Kugellager, die Kugeln fallen heraus und aus dem Wälzlager wird ein Gleitlager, wie Olaf der Multiplaspezialist im Klub weiß.
Ein weiterer Nachteil sind die teilweise schwierig auszuführenden Blechreparaturen, wie mir ein befreundeter Karosseur erzählt. Der Grund liegt wohl einerseits in der Kompaktheit der Multipla, andererseits im hohen und breiten Aufbau, deren große Fensteröffnungen mit den schweren Gläsern nach einer hohen Steifigkeit der Karosse verlangen.
Nichtsdestotrotz hat der vor etlichen Jahren durchgeführte 100.000-km-Test von AUTO MOTOR SPORT gezeigt, dass die Multipla generell ein gutes und robustes Auto ist. Seine sprichwörtliche Vielseitigkeit verzeiht auch Schwächen. Kurzum ein Auto dessen Konstruktion noch dem "funktionellen Sein", statt dem heute oft gebauten "automobilem Schein" verpflichtet und deswegen höchst sympathisch ist.

Um Sein oder nicht sein geht es auch bei der Schulbildung der armen Kinder von NIGER.  Die Kinder können nicht ohne Essen den langen, beschwerlichen Schulweg auf sich nehmen.  Entwicklungshilfe fängt im wahrsten Sinne des Wortes bei der Schulbildung an.  Öffnen Sie Ihr Herz und unterstützen Sie diese armen Familien in NIGER. Sie sichern die Zukunft der Kinder und deren Familien und dadurch nicht zuletzt die unsere.

Sehr geehrte Damen und Herren! Weihnachten rückt näher und wie jedes Jahr bietet der Entwicklungshilfeklub auch heuer wieder ein alternatives Weihnachtsgeschenk an: Ein Stück Projekt in Form eines Billetts, anstatt eines herkömmlichen Geschenks oder zusätzlich dazu.  Diese Idee erfreute sich in den letzten Jahren auch in Firmen zunehmender Beliebtheit, weil vielen Menschen "Schenken mit Sinn" immer wichtiger wird.
Die Weihnachts-Anstatt-Aktion 2012 unterstützt diesmal Kinder im Niger. 2012 war für die ohnehin bitterarmen Menschen im westafrikanischen Niger ein Jahr des Hungers. Der Hunger hat das Lachen der Kinder verstummen lassen.
Wenn Nahrung knapp wird, dann bleiben die Schulbänke leer: Die Kinder sind durch Unterund Mangelernährung geschwächt und können weder den langen Schulweg noch den Unterricht mit leeren Mägen bewältigen.
Durch unsere Weihnachts-Anstatt-Aktion können Sie mithelfen, das zu ändern: Mit 10,- Euro für ein besonderes Weihnachtsbillett kann ein Kind im Niger einen Monat lang täglich eine warme Mahlzeit in der Schule bekommen.  Wir sind überzeugt, dass unser Weihnachtsbillett auch in Ihrem geschäftlichen und privaten Umfeld Anklang findet und Sie Geschäftspartner, Freunde und Verwandte mit diesem alternativen Geschenk überraschen können.
Auf dem transparenten Einlageblatt können wir gerne Ihre individuellen Wünsche berücksichtigen und auch Ihr Firmenlogo einfügen. Für Fragen oder spezielle Firmenwünsche stehen wir gerne zur Verfügung.
Mit jedem Weihnachtsbillett, dem auch eine kleine Papierlaterne beiliegt, überbringen Sie mehr als gute Wünsche. Sie tragen dazu bei, dass ein Kind im Niger nicht mehr hungern muss.  Der Erlös unserer Weihnachtsaktion kommt zur Gänze (100 Prozent) den Kindern im Niger zugute. Ihre Ausgaben sind natürlich steuerlich absetzbar. Gerne schicken wir Ihnen auch ein Musterbillett zu. Wir freuen uns auf Ihre Bestellung!