Scootermania 2015
Geschrieben von Christian Spatt   

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 Ohne die übliche Begleitmusik für ein solches Event fand auch heuer wieder die bereits traditionelle Scootermania im Motorradmuseum Sigmundsherberg statt.

Aufgrund von Krankheit stand die Veranstaltung bis zuletzt auf desMessers Schneide, entsprechend fand die Veranstaltung dann auch in eherfamiliärem Rahmen statt.

Aber ein paar Unentwegte ließen sich nicht abhalten, und trotzten auch dem Aprilwetter, welches es ausreichend gab. Wer vor einer Woche gesagt  hätte, dass sich alle am Kamin versammeln würden, wäre wohl ausgelacht
worden.

Aber die positive Nachricht, es ergab sich eine ideale Gelegenheit, die Neuigkeiten im Museum zu bestaunen. Dies kam in den letzten Jahren leider immer ein bisserl kurz, da im Hof einfach immer zu viel zu sehen war.

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Das Programm war ebenso ein Fixpunkt, nach der Grillerei zu Mittag (wetter- und teilnehmerbedingt allerdings könnte es sich auch um pfannenbasierte Grillmethoden gehandelt haben…) Der obligate Corso führe wieder rund um Sigmundsherberg, die Bründlkapelle, Theras, und retour via Walkenstein. Dem Wetter waren fantastische Impressionen und beeindruckende Blicke auf die liebliche Landschaft geschuldet. Allerdings hatte auch diese Medaille 2 Seiten. Leider musste eine kurze Regenbedingte Zwangspause eingelegt werden. Aber nach wenigen Minuten und einem heftigen Guss konnte die Runde fortgeführt werden.

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Ebenfalls obligat fand im Anschluss die Prämierung der Teilnehmenden und ihrer Gefährte statt, diesmal in den Klassen Vespa, Gast, und Österreich+Ausland. Honorable mention geht hier insbesondere an Laura Paradeiser, die auf ihrer ersten Ausfahrt nach Erlangung des Führerscheins auf einer wunderschönen Vespa 50 in Perlmutt-Lackierung, Bj 1978, einen Pokal und einen 1. Platz einheimste. Allerdings sei angemerkt, nicht bei jeder Ausfahrt in Zukunft wird es das spielen, Kinofahrten bleiben auch weiterhin pokalfrei.

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Austro Classic nahm auf einer Vespa Sprint 125 ABS teil, allerdings aufgebrezelt, 180 cm³ und Akrapovic-Auspuff, zu Verfügung gestellt von Faber, was durchaus einige interessante Fragen aufwarf bzw. beantwortete. Erstens auf einer solchen 125er die Strecke von Speckgürtelhausen nach Sigmundsherberg? Schafft man das überhaupt? Endet man als bewegliches Hindernis auf der Donauuferautobahn oder im Schmidatal? Die Antwort ist: geht schon. Man sollte allerdings darauf schauen, dass auf der Strecke ausreichend einfach überholt werden kann. 80-90 km/h sind drinnen (bergab und mit Heimweh auch ein Hunderter, aber auf Dauer macht das keinen Spaß), denn mit diesem Tempo wird man tatsächlich von manchen als Hindernis wahrgenommen, was dann zu eher hirnlosen Überholmanövern führt (sind nicht viele, aber es reicht ja einer, der einen in den Graben drängt, damit er keinen Frontalen verursacht…)

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Zweitens wie ist das mit Regen? Kleine Vespa, leichte Kleidung. So suggeriert einem die Werbung das italienische Lebensgefühl. Fakt ist, man kann lang und weit genug fahren, dass man sich durchaus auch wie ein ernsthafter Motorradfahrer on Tour kleiden kann. Schaut vielleicht lustig aus, macht aber durchaus Sinn. Die Beine sind ein wenig geschützt, aber Oberkörper und Kopf bekommens voll. Regen mit 90 km/h sind dann nichts mehr für Scooter-Helm, da ist ein Vollvisierhelm absolut empfehlenswert.



Drittens ist eine kleine Vespa überhaupt für dieses Tempo gebaut? Antwort ein eindeutiges Ja. Sie geht so schnell, wie es zu verantworten ist. Schneller müsste ich nicht mehr fahren, da wird sie dann zu klein und zu leicht, aber diese Frage stellt sich eh nicht. Stadtverkehr und Überland zwischen den Dörfern, passt perfekt.

Diese Vespa, so wie wir sie von Faber bekommen haben, ist ein anregendes Beispiel dafür, was mit etwas Bastelleidenschaft möglich ist. Ohne wesentliche Probleme lässt sich der Wert der Kleinen beinahe verdoppeln, vom ideellen Wert noch gar nicht gesprochen.

Die Bastler-Einkaufliste:
Auspuff von Akrapovic
Stoßdämpfer von Biturbo
Pimp my Zylinder (180 cm³)
Kevlar Riemen
Multivar 2000
Kupplungskit Delta Clutch Kit

Am Ende des Tages sprechen wir von rund 2000 Euro Materialwert, dazu Arbeitszeit. Aber dagegen steht eine individuelle Vespa, einmalig (ausser natürlich ein 2. Bastler verbaut die selben Teile) und ein bisserl unverwechselbar.

Quadrophenia - nicht nur zum hören, sondern auch zum fahren...