La dolce vita 2019 |
Geschrieben von Christian Spatt | |
Heft bestellen - La dolce vita 2019
Es ist anzunehmen, dass die Generation 1 der Vespa Elettrica primär als Generation 1 in Erinnerung bleiben, aber das Fahrzeug selbst nicht den großen, bleibenden Eindruck hinterlassen wird über das klassische Programm des Herstellers hinaus. Das mag jetzt ein wenig süffisant klingen, aber man kann das durchaus auch positiv sehen, ist es ja doch immerhin so, dass man das, was man erwartet, auch bekommt. Du willst eine Vespa? Du bekommst eine Vespa! Was neu ist im Vergleich zu herkömmlichen Vespas ist der Retourgang. Nachdem der Motor den quasi gratis mitgibt, musste noch die Elektronik unter dem Display ein wenig adaptiert werden, und schon funktioniert er. Aber zurück zum Motorrad: Es stehen drei Modi zur Verfügung, neben dem bereits angesprochenen Retourgang gibt’s zweimal Vortrieb, einmal Eco, einmal Power. Der spürbarste Unterschied ist die Höchstgeschwindigkeit, danach (vermutlich, wir konnten das nicht durchgehend testen) die Reichweite. Die Beschleunigung erscheint in beiden Fahrmodi gleich. Der Bordcomputer ist mehr oder weniger intuitiv, allerdings ließe sich die Kombi aus Schalter-Modus und Map vermutlich noch einen Hauch intuitiver lösen. Im Handschuhfach gibt es auch einen USB-Anschluss, beispielsweise für ein Navi, ob dieser allerdings eine sichtbare Verringerung der Reichweite verursacht, konnte im Test nicht geklärt werden. Weiters lässt sich das Mobile Phone via Bluetooth und Vespa App mit dem Roller verbinden, was aus dem Display eine Nachrichtenzentrale macht. Auf der Straße liegt diese Version vergleichbar mit anderen Versionen im Bereich kleiner Kubaturen. Aufgrund der Motorleistung haben wir so und so keine Rennmaschine unter dem Hintern, daher wird man so und so gemütlicher unterwegs sein und nicht einmal ansatzweise in die Nähe physikalischer Grenzbereiche kommen. Der Schwerpunkt ist ebenfalls weit genug unten, dass wir die klassische Vespa-Kombi aus wendig und stabil haben. Einzig für ein bisserl Unbehagen sorgt die Höchstgeschwindigkeit, die sich in Bergaufstücken spürbar reduziert. Wenn dann noch eine erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 70 km dazugesellt (Triester Straße beispielsweise), ist der Blick in den Rückspiegel nicht mehr so wahnsinnig beruhigend. Ebenfalls state of the art ist ein KERS (oder Rekuperation, wie man so schön sagt), wie es jedes einigermaßen ernstzunehmende elektrisch angetriebene Fahrzeug heutzutage besitzt. Auch hier hat man die Wahl, was den Wirkungsgrad und damit auch den Grad der Verzögerung angeht. Der Unterschied ist spürbar, aber in keinem Fall ist die Verzögerung dergestalt, dass man über den Lenker köpfelt. Wie weit das System damit allerdings tatsächlich die Reichweite verlängert, konnten wir nicht ernsthaft testen. |