Ausnahmezustand in Bad Mühllacken!
Geschrieben von Wolfgang M. Buchta   

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Vor 50 Jahren, da war die Welt noch in Ordnung: Das Gras war grün, der Himmel blau, das Auto-mobil beliebt und jedes Wochenende war auf einem anderen Hügel ein Bergrennen. Ulli und Wolfgang Buchta sind ins hinterste Mühlviertel gefahren und haben herausgefunden, dass die Welt hier noch immer in Ordnung ist – zumindest an diesem Wochenende …

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In unserem 25-Jahre-Jubiläumsheft, also in der Ausgabe 2016/01 schrieb Motorsport-Guru Christian Sandler über die Bergrennen in seiner Heimatgemeinde Bad Mühllacken: „Man fuhr mit allem was laut und schnell war, egal ob Formel 1, Prototypen, Sportwagen, Formel Vau oder Tourenwagen, dem Gipfel entgegen. Legenden … fuhren … die Berge im Kampf gegen die Zeit hinauf … und einige wenige davon begannen in Bad Mühllacken ihre Karriere. Bad Mühllacken, ein kleiner Kurort im Mühlviertel, etwa 20 km westlich von Linz, war einer dieser Schauplätze, wo sich zwischen 1967 und 1976 … die in- und ausländische Berg-Elite versammelte. Die Strecke mit ihren 4 km war nicht sehr steil, hatte auch keine Haarnadelkurven, war aber mit ihren sehr flüssigen Passagen ausgesprochen schnell und tückisch. Die jeweilige Veranstaltung wurde in zwei Läufen durchgeführt und beide Zeiten addiert. Die örtlichen Hausbesitzer räumten ihre Garagen und Scheunen, um den Rennfahrzeugen Platz zu machen; so kam es, dass neben manchen Traktoren auch superschnelle Rennwagen die Nacht verbrachten. Geschraubt wurde oft die ganze Nacht in staubigen Hinterhöfen, um am Renntag die richtige Getriebeübersetzung zu haben. Als Fahrerlager verwendete man die Wiesen rund um den Startbereich.“


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Vor ein paar Jahren hat die „Motorsport IG Bad Mühllacken“ – www.migbm.at – unter – erraten! – unserem Autor Chrsitian Sandler – das einstige Bergrennen wieder belebt. Erstmalig als Paradefahrt auf ungesperrter Strecke – Gut is’ gangen, nix is’ g’schehn! – und im Jahr darauf schon als richtige Veranstaltung auf gesperrter Strecke allerdings – um keinen übertriebenen Ehrgeiz zu wecken – frei von jeglicher Zeitnehmung, was natürlich gewisse Probleme bei der Wertung bringt – aber davon später.


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Heuer konnte die „Motorsport IG“ bereits zum „4. Bergrennrevival“ nach Bad Mühllacken ins Mühlviertel laden, und wie schon 50 Jahre zuvor waren eine bunte Mischung aus Motorrädern, Rennwagen und hochkarätigen Sportwagen dem Ruf gefolgt und hatten in den lokalen Scheunen, Garagen und Wiesen Aufstellung genommen.

Ein solider Regenguss „verhagelte“ ein wenig den zweiten Lauf und die Siegerehrung, aber spätestens der krönende Abschluss – die berühmten überbackenen Speckknödeln – sollte alle wieder mit dem Schicksal versöhnen.
 


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Ach ja, Stichwort Siegerehrung: Ohne Zeitnehmung gibt’s keine Wertung und ohne Wertung keine Sieger, so hatten die listigen Bad Mühllackner einen Modus gefunden, der alle glücklich machen sollte: Jeder Teilnehmer bekommt einen Pokal, und da moderne Pokale a) schiach und b) teuer sind, werden historische Pokale en block beschafft, mit „Bad Mühllacken Bergrennrevival 2019“ versehen und mit ein paar netten Worten an die Teilnehmer überreicht – und vielleicht hat einer jetzt den verschollenen ersten Pokal von Niki Lauda, Gerhard Berger oder gar Juan Manuel Fangio zu Hause stehen …

Auf ein Wiedersehen beim 5. Bergrennrevival im Jahre 2021 in Bad Mühllacken.

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