Home arrow Archiv arrow AC 2011/03 arrow Zuviel des Guten kann wundervoll sein  
Samstag, 27. April 2024
Zuviel des Guten kann wundervoll sein Drucken E-Mail
Geschrieben von Wolfgang M. Buchta   

Heft bestellen - Madeira - Zuviel des Guten kann wundervoll sein

sagte einst die amerikanische Schauspielerin Mae West. Ob Sie dabei wohl an die Insel Madeira gedacht hat? Was fällt euch, liebe Leser, so zum Thema Madeira ein? Vielleicht irgendetwas von "Blumeninsel", oder dass einst Kaiserin "Sisi" dort zu Besuch war, oder dass Kaiser Karl I. auf Madeira im Exil war, oder ...  Klassische Automobile, Geschichte und historische Technik steht wohl nicht ganz am Beginn dieser Assoziationskette. Wolfgang und Ulli Buchta waren dort, und haben sich eines Besseren belehren lassen.

ImageEigentlich hat alles auf der Classic Car Show Vienna begonnen, als ein freundlicher, bärtiger Herr zu uns auf den Stand kam und in etwa sagte: "Auf Madeira gibt's ein Hotel, dass ein paar klassische Automobile für seine Gäste bereit hält - wär' das nicht etwas für euch?"
Hm, klassische Autos unter südlicher Sonne klingt natürlich gut, vor allem im nasskalten Wien Mitte Jänner, und dass Madeira irgendwo im Süden liegt, war sogar uns bekannt ...
Nach einer "Schrecksekunde" von wenigen Monaten waren zwei Flüge gebucht - Fly Niki fliegt mehrmals die Woche in rund vier Stunden auf die "Blumeninsel" und seit dem Ausbau des Flughafens von Funchal, dürfen auch Piloten ohne spezielle Ortskenntnisse die Insel anfliegen.
Madeira ist eine Insel im Atlantik, gehört zu Portugal und hat eine Größe von 740 km2, d.h.  ist knapp doppelt so groß wie Wien. Die Insel von 57 x 22 km wird von 235.000 Madeiresen bewohnt.
Eigentlich ist Madeira ja ein 6.000 m hoher Berg, der am Meeresgrund beginnt und im Picco do Ariero endet. Die ersten 4.000 Meter dieses "Berges" liegen halt unter Wasser, aber der Rest ist beeindruckend genug. Die Straßen sind steil und verwinkelt - angeblich soll es irgendwo im Nordwesten einen kleinen, ebenen Fleck geben - und bringen mit einem (entsprechend motorisierten) Fahrzeug gewaltigen Fahrspaß.
Das - ob den Fahrspaß oder die klassischen Reize der Insel, sei dahingestellt - wussten schon etliche historische Persönlichkeiten - Kaiserin Elisabeth von Österreich, Winston Churchill, Kaiser Karl I., ... - zu schätzen.
Kein Wunder, dass es auf der Insel eine aktive "Classic Car" Szene gibt, der auch unsere Gastgeber angehören - Roland Bachmeier von den Galo Resort Hotels nennt einige klassische Engländer sein Eigen und hält eine Flotte von fünf Triumph TR 6 für seine Gäste bereit, und Gerald Bretterbauer hat sich auf die RM-Modelle von Riley spezialisiert, dem milden Klima entsprechend natürlich auf die offenen...
Historischer Technik pur begegnet man auch in den beiden noch aktiven Zuckermühlen, deren Maschinerie irgendwann im 19. Jahrhundert in Manchester oder Liverpool entstanden ist und bis heute Dienst tut.
Aber auch abseits von Technik und Zuckerrohrschnaps hat Madeira mehr zu bieten, als man in wenigen Tagen verarbeiten kann - aber am besten seht selbst, auf den nachfolgenden Bildern oder noch viel besser, bei einem Besuch auf "Das ilhas, as mais belas e livres" (etwa: "Von den Inseln, die Schönste und Freiste"...

Image
Strand und Sonne? Hochgebirge und dramatisch aufsteigender Nebel - auch das ist Madeira
Image
Sommer, Sonne Urlaubsstimmung vor dem Hintergrund klassischer Fahrzeuge

Image
Klassisch unterwegs: Mit Triumph TR 6 und Riley RMB vor der bizarren Nordküste
Image
Das preisgekrönte Kunstmuseum Centro das Artes zeigt eine sehenswerte Art Deco Ausstellung. Was für ein Glück für unsereins, dass es da auch passende Automobile gibt ...
 

Image
Wo einst Kaiserin Sisi Elisabeth von Österreich weilte können sich Besucher heute im Casino vergnügen. Der spektakuläre Bau wurde von Oscar Niemeyer, dem Erbauer von Brasilia, entworfen

 
weiter >