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Freitag, 9. Juni 2023
Erinnerungen an das legendäre U-Boot der k.u.k. Kriegsmarine U-20 Drucken E-Mail
Geschrieben von Administrator   

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Am Dienstag den 18. Oktober 2011 erhielten die Sammlungen des Heeresgeschichtlichen Museums/ MHI in Wien erneut interessanten „historischen“ Zuwachs: Herr Marcello Sponza aus Grado überreichte im Namen seiner Familie dem stellvertretenden Direktor, Herrn Dr. Christoph Hatschek, ein Gemälde mit dem Bildnis seiner Vaters Domenico Sponza, welcher im Jahre 1962 an der Hebung des U-Bootes U-20 der ehemaligen k.u.k. Kriegsmarine maßgeblich beteiligt war. Gleichzeitig wurde eine sehr reiche Fotodokumentation über die seinerzeitigen Bergungsmaßnahmen von U-20 dem Museum als Schenkung übergeben. Eine Präsentation dieser Fotoserie im Bereich des sich im Marinesaal des Museums befindlichen U-Boot-Turmes von U20 ist bereits in Vorbereitung.

Zusatinfo zu U-20:

1915/16 gebaut, lief U-20 am 18. September 1916 im Seearsenal in Pola vom Stapel. Aufgrund zahlreicher Mängel, die bereits bei den ersten Probefahrten auftraten, konnte das Boot allerdings erst nach deren Behebung im Oktober 1917 in Dienst gestellt werden. Mehrere anschließende Unternehmungen in der Adria im Frühjahr 1918 blieben ohne nennenswerten Erfolg. Am. 20. Juli 1918 sollte U-20 während einer Überwasserfahrt von einem italienischen U-Boot torpediert und versenkt werden. Erst im Sommer 1962 klärte sich jedoch dieses Schicksal und große Teile des U-Boots sowie die sterblichen Überreste der Besatzung wurden vom Bergeunternehmen Sponza & Zuberti gehoben. Während letztere nach Österreich überführt und auf dem Akademiefriedhof in Wiener Neustadt beigesetzt werden sollten, kamen der Kommandoturm sowie weitere Relikte nach Wien ins Heeresgeschichtliche Museum/ MHI.

U-20 zählte zu den letzten in Österreich-Ungarn noch während des 1. Weltkrieges in Dienst gestellten U-Boote des Typs „Havmanden“. Das Boot wies eine Länge von rund 39 m auf und hatte eine maximale Breite von 4 m. Für den Antrieb sorgte ein 6-Zylinder-Dieselmotor mit 450 PS, der über Wasser eine Geschwindigkeit von  12 Knoten (ca. 22 km/h) ermöglichte, sowie ein Elektromotor für die Tauchfahrt mit 300 PS  für eine Maximalgeschwindigkeit von 9 Knoten. Die Besatzung bestand aus 3 Offizieren und 15 Mann. Als Bewaffnung führte das Boot 2 Buglancierrohre mit je 45 cm Durchmesser zum Abschießen von Torpedos, ein 7 cm Schnellfeuergeschütz sowie ein 8 mm Maschinengewehr.

Abb. 1 Marcello Sponza und Dr. Christoph Hatschek bei der Übergabe (©HGM/MHI Litscher)
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Abb. 2 Domenico Sponza während der Bergung von U-20 (©HGM/MHI)
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Abb. 3 Bergung von U-20 im Jahre 1962 (©HGM/MHI)
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Abb. 4 aktuelle Präsentation von U-20 im Marinesaal des HGM/ MHI (©HGM/MHI Zinkl)
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Abb. 5 Grabstein auf dem Akademiefriedhof in Wiener Neustadt (© HGM/ MHI Hatschek)
 
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