Gilera 50 Trial |
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Geschrieben von Thomas Villinger | |
Heft bestellen - Gilera 50 Trial - Und sie läuft und läuft und läuft ... Dieser legendäre "Käfer"- Werbeslogan könnte für unsere Gilera 50 Trial geschrieben worden sein. ![]() Bald hatte in der Clique von Markus jeder eine Gilera. Sie fuhren damit nicht nur auf der Straße herum. Auch im Gelände war sie gut einsetzbar und wurde manchmal hart rangenommen. Trotz alle dem sorgte sich mein Bruder gut um das Moped. Ölwechseln, schmieren etc., sowie auch ein gefühlvoll bis beherztes ¾ - statt Vollgas, erhielten der Gilera ihre Gebrauchstauglichkeit. In den wilden 70er Jahren waren auch die Jugendlichen ein bisschen wilder und so kam es, dass Markus mit seinen Freunden Fahrten bis ins nördliche Spanien und nach England machte (eine gedankliche Auflockerungsübung für die Eltern von heute). Die Clique war eine verschworene Gemeinschaft und so hegten sie den Plan einen gebrauchten "Baltic Trader", ein relativ günstiges 20 m langes Segelschiff, zu kaufen und damit eine Weltumsegelung zu machen. Im Sommer 74 sollte jeder von der Crew an einem anderen Küstenabschnitt des Mittelmeeres nach einem brauchbaren Schiff suchen. Wie sich später herausstellte, war Markus der einzige, der zahlreiche Mittelmeerhäfen ansteuerte. Mein Bruder ist sicher eine Ausnahmeerscheinung, denn nur so ist es zu erklären, dass er in einem Sommer ca. 17.000 km, einen Großteil der Küsten von Westeuropa abfuhr; - über den Gardasee an die Riviera, weiter zur Costa Brava bis Granada. Von Granada über Madrid quer durch Spanien, bis fast nach La Curonia, dem großen Hafen an der NW-Ecke Spaniens am Atlantik. ![]() Die ganze Fahrt, wie auch die vorigen Fernfahrten überdauerte die Gilera anstandslos; - in konstanter Regelmäßigkeit verlangte sie ca. alle 2000 km eine neue Zündkerze und alle 4000 km eine neue Kette mit den selbstverständlichen Verschleißteilen wie Reifen und Bremsbelägen, das wars! Der 18te Geburtstag und ein alter VW Bulli T1, der sofort als Campingmobil umgebaut wurde, waren der Grund für den einstweiligen Ruhestand des Maschinchens. Mit mittlerweile ca. 50.000 km am Tacho übernahm ich mit 15 Jahren die überarbeitungsbedürftige Gilera. Sie war technisch bis auf die Schwingenlagerung, einer neuen Ritzel-Zahnkranz-Ketten-Kombination gut in Schuss. Der Chrom und der Lack waren angegriffen und außerdem wollte ich auch eine andere Farbe; mir gefiel sie in Silber/ Rot, wie sie im nahegelegenen Italien zu sehen war. Anfangs fuhr ich im Hof herum, bis ich es nicht mehr aushielt. Durch meine Körpergröße und meine vorbildhafte Ausstattung mit Helm, Nierengurt, Stiefel, etc. erzeugte ich einen gesetzteren Ausdruck und hatte in meiner Anfangsphase nie Probleme mit den Ordnungshütern. Ich drehte täglich, Sommer wie Winter, nach der Schule meine Runde, meist im nahegelegenen Mittelgebirge. Die Gilera sah zwar keine fernen Länder mehr (außer den Gardasee), bis zum Ende meiner Jugendzeit kamen aber doch auch ca. 25.000 km zusammen. ![]() So gingen die Jahre dahin. Ich startete sie alle paar Jahre und drehte eine kleine Runde. Seit mein Sohn Valentin jedoch mit seiner Puch M50 unterwegs ist, muss ich immer häufiger an die schönen Fahrten mit meiner Gilera denken. Heuer im Frühling habe ich den Günther kennengelernt, einen Edelschrauber, der seine Lehrzeit in einer Vespa-Werkstatt absolviert und später in einer richtigen Motorradwerkstatt gearbeitet hat. Das war die Gelegenheit meine Gilera wieder voll einsatzfähig zu machen. Ich habe 2 Jahre zuvor schon in England bei der Fa. Bob Wright sämtliche Zündungsbauteile bestellt. Einen neuen Kolben und eine neue Kupplung habe ich mit dazu bestellt, obwohl ein Tausch nicht unbedingt nötig gewesen wäre. Dann wollten es die Gilera und ich noch einmal wissen. ![]() 14 Tage später fuhr ich mit meinem 38 Jahre alten Superding, mit ca. 76.000 km am Tacho und dem Originalmotor, die ca. 500 km lange Strecke wieder nach Hause zurück; - wenn das kein Grund zum Feiern ist. Der rote Faden meiner Geschichte führt direkt zur "Weihnachts"-Aktion des EntwicklungshilfeKlubs, nämlich nach Nepal. Das war die darauffolgende Fernreise meines Bruders Markus (jedoch ohne Gilera). Hier wird Kindern armer Familien geholfen. Öffnen Sie Ihr Herz und ein wenig Ihre Geldtasche um benachteiligten Menschen zu helfen und Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Beim EntwicklungshilfeKlub kommt nämlich der gesamte Betrag Ihrer Spende bei den bedürftigen Menschen an. Wer die handelnden Personen im EH-Klub kennt und ihre Räumlichkeiten sieht, kann das glauben. Schöne Weihnachten und eine gute Zeit! |
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