Sammlung Boesch Burg Strechau |
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Geschrieben von Alexander Korab | |
Heft bestellen - Sammlung Boesch Burg Strechau - Thema "Steyr" Die Sammlung Boesch auf Burg Strechau.Text & Photos: Alexander Korab ![]() Eines Tages hat man - vielleicht nur einer plötzlichen Laune gehorchend - einen Oldtimer in der Garage stehen. Nicht selten kommt noch einer hinzu, manchmal noch einer und noch einer. Ehe man sich‘s versieht, hat man eine kleine Sammlung angelegt. Dr. Wolfgang Boesch spricht liebevoll von einem "Sammelsurium" und meint damit die diversen Automobile, die sein Vater in den 60er und 70er Jahren zusammengetragen hat. Angefangen hat es mit einem Tatra 57. Nach und nach kamen Fahrzeuge aus aller Herren Länder hinzu. Vor etwa 10 Jahren fiel die Entscheidung, den Steyr-Schwerpunkt auszubauen und der Kollektion damit ein klares Profil zu verleihen. Letztlich ist es der Traum jedes Sammlers, seinem Fuhrpark einen würdigen Rahmen zu verleihen. Was gibt es schöneres, als nach dem Abendessen noch einen Blick in die eigene, nur wenige Schritte entfernte Garage zu werfen. Für die Sammlung Boesch bot sich die Burg Strechau an, welche unübersehbar auf einem Berggipfel unweit von Rottenmann thront. Strechau wurde im 11. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Im Laufe der Jahrhunderte wuchs der ursprünglich aus zwei Festungen bestehende Komplex zu einer der größten Burgen der Steiermark zusammen. 1909 wurde Strechau von Adolf Boesch erworben, musste jedoch 1926 wieder veräußert werden und kam Ende der 70er Jahre neuerlich in den Besitz der Familie, oder genauer gesagt der Boesch Privatstiftung. ![]() Die Erfolgsgeschichte von Steyr begann vor 150 Jahren als Waffenschmiede und erreichte im 1. Weltkrieg einen vorläufigen Höhepunkt. Ab 1894 stellte man auch Fahrräder her und 1916 wurden erste Vorbereitungen für eine Automobilproduktion getroffen - eine Entscheidung, die Steyr zwei Jahre später, als die Waffenproduktion im großen Stil zusammenbrach, ein Überleben sichern sollte. 1920 kam der Steyr II , eine Konstruktion des legendären Hans Ledwinka, auf den Markt. Das so genannte "Waffenauto" war - wie auch alle späteren Modelle mit vier oder sechs Zylindern - äußerst robust und für Bergfahrten bestens geeignet. Aufgrund der hervorragenden Maschinenausstattung konnte Steyr bis auf Elektrik und Gummiteile alle Fahrzeugkomponenten selbst herstellen. ![]() Von letzterem Modell haben gerade einmal vier Stück überlebt und ein von Gläser eingekleidetes Cabriolet ist heute das Prunkstück der Sammlung Boesch. Nach 1945 durften in Österreich für einige Jahre keine Autos gebaut werden und Steyr verlegte seine Aktivitäten auf den Bau von Traktoren und Lastkraftwagen. Erst 1957 erschien wieder ein österreichisches Auto, der in Graz gebaute Puch 500 der Steyr-Daimler-Puch AG, doch das ist eine andere Geschichte ... ![]() Fast alle Steyr der Sammlung sind fahrbereit und werden auch regelmäßig bewegt. Die schmale Straße hinauf zur Burg ist ein Kriterium für Wolfgang Boesch: "Diesen Anstieg sollte ein Steyr mühelos bewältigen." Information: www.burg-strechau.at |
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