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Samstag, 20. April 2024
Das Märchen von der Zündholzschachtel Drucken E-Mail
Geschrieben von Martin Winterle   

Heft bestellen - Das Märchen von der Zündholzschachtel

Es war einmal ein kleiner Freund, er kam zuletzt zum Vorschein, nachdem ich den Apfel, die Orange und den mit Zuckerguss überzogenen Lebkuchen mit dem Bild eines furchterregenden Krampus aus dem roten Papiersack gezaubert hatte, der am Nikolausmorgen neben meinem Bett stand. Zwischen Erd- und Wahlnüssen eingebettet, lag eine kleine, blau/gelbe Schachtel. Die Abbildung verriet bereits deren Inhalt. Ein weinroter Jaguar 3,4 Litre mit grüner Verglasung und zu öffnender Motorhaube. Jubel – nichts hätte ich mir sehnlichster gewünscht!
Von diesem Moment an, begleitete mich mein kleiner Freund überall hin, wohin ich auch ging. Außer Thomas, meinen Busenfreund, durfte ihn niemand in die Hand nehmen. Er ging mit in die Volksschule, vors Haus zum Ball spielen, sonntags in die Kirche ebenso wie zum regelmäßigen Besuch bei Tante Hermine. Immer in der Hosentasche, ganz nahe bei mir. Er stand vor mir am Küchentisch, wenn ich meine Schönschreibübungen malte oder meine Grundrechnungsversuchs- und Irrtumslösungen zu Papier brachte. Mit Ausnahme der wöchentlichen Badezeremonie im Holzbottich, waren wir unzertrennlich.


 

Wann das endete, kann ich heute nicht mehr genau sagen. Er bekam auch Geschwister, in Form von anderen Matchböxen, Efsis, Sikus, Majorettes und anderen solchen Zwergen. Eine kleine Schachtel unterm Bett war zur Garage geworden. Irgendwann war er nicht mehr im Hosensack. Es wurden auch die Hosen größer und erst Jahre später erinnerte ich mich mit einem leisen Lächeln an diese so wichtige Freundschaft. Längst hat er seinen Platz in meiner Matchboxsammlung gefunden. Was aber war es, dass mich als jungen Mann alle anderen, kleinen Auto verschenken lies, nur dieses kleine, weinrote, abgespielte Etwas nicht? Es war eben ein Geschenk vom heiligen Nikolaus. Und das ist nun einmal etwas ganz Besonderes…
Wenn ich behaupte, dass ich Matchbox Modelle sammle, ist das die Wahrheit. Zu den Matchbox Sammlern zählen darf ich mich mit meinen etwa siebenhundert Modellen aber deswegen noch lange nicht. Zu wenig weiß ich über die Varianten, die wie Sternschnuppen zu tausenden aus Fachliteratur und Clubveröffentlichungen purzeln. Alleine die Farben von Karosserien, Dächern, Verglasungen, Böden und Kranhacken, können so verschieden, wie jene des Regenbogens sein. Die Materialien der Räder wechselten im Laufe der Jahre so lange, bis es den Achsen zu bunt wurde und sie sich ebenfalls Verdünnten, um als Superfast schneller und vor allem weiter zu laufen. Aufkleber wechselten sich mit Abziehbildern ab, wurde diesen langweilig, änderten sie einfach Text und Farbe. Auch die kleinen Pappschachteln änderten im Laufe der Jahre mehrmals ihr Aussehen. Sie kleideten sich nach der Mode, ohne je ihre Faszination zu verlieren. Die Magie eines Drehständers, voll mit diesen kleinen Kartönchen, wie ich sie vor einem halben Jahrhundert im Kaufhaus erlebt habe, ist bis zum heutigen Tag vollkommen fühlbar. Kein zweiter Spielzeuganbieter war mit seinen Katalogen so freigiebig wie Matchbox! Die jährlich neu aufgelegten bunten Heftchen, enthielten alle Träume in Farbe. Nichts war schöner, als unter der warmen Decke zu liegen und beim Schein der Taschenlampe sich vorzustellen, die Miniautos würden lebendig und aus dem Katalog heraus fahren. Natürlich stand genau diese Absicht hinter der Großzügigkeit der Gratisabgabe. 

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Mythos Matchbox


Was sind nun eigentlich Matchbox und was macht ihren Zauber aus?


Würde man heute eine wahllose Befragung unter Passanten zu diesem Thema durchführen, so würde wohl jeder antworten, es seien kleine Spielzeugautos aus Metall gewesen. Spaziert man durch einen Flohmarkt, wird einem alles, was an kleinen Spielzeugautos herumliegt, als Matchbox angepriesen, egal welcher Chinese der tatsächliche Hersteller ist. Was aber der normale Bürger meint, wenn er an Matchbox denkt, unterteilt der Kenner in Regular Wheels und später Superfast. Unter ersteren versteht ma die, von 1953 bis 1971 in maximal 75, gleichzeitig im Angebot befindlichen, kleinen Metallautos. Wurde ein neues Modell lanciert, musste dafür ein altes auslaufen.
So entstanden in diesen 18 Jahren die fünf Baureihen A bis E. Nur die Baureihen A (1953 bis 1960 aufgelegt und zw. 1956 und 1967 wieder aufgelassen), und B (1956 bis 1967 begonnen und zw. 1958 und 1971 eingestellt), hatten tatsächlich, wenn auch nie gleichzeitig,  aus derselben Reihe – 1bis 75 Modelle. Daher stammt auch der Begriff – Matchbox 1-75. Zusammen genommen als 150 Modelle. Die von 1958 an vergebene Typenbezeichnung C fand bis 1971 bei 59 Modellen Verwendung. 1962 kam mit der Bezeichnung 1D, die vierte Auflage der bekannten, grünen Straßenwalze, als erstes D-Modell in den Handel und damit in die Kinderzimmer. Bis 1969 erhielten insgesamt 21 Modelle diesen Nummernzusatz. Nur bei vier Neuerscheinungen, zwischen 1966 und 1969, war es notwendig geworden, den Code E zu verwenden. Da schrittweise, ab 1969 die Superfast Ausführungen die Regular Wheels ablösten, ging nach 234 verschiedenen Grundmodellen, deren Ära zu Ende.


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Alle Grundmodelle lassen sich in mehreren Ausführungen sammeln, berücksichtigt man nur die Farbe der Lackierung, die unterschiedlichen Rädertypen und die Aufkleber/Abziehbilder, in England als Decals bezeichnet. Alle die zahllosen weiteren Unterscheidungsmerkmale sind das Jagdgebiet von Spezialsammlern.
Da alle Modelle in der Größe zwischen 43mm und 93mm (9D Boat and Trailer) gefertigt wurden, ergaben sich Maßstäbe zw. 1zu198 für einen Londoner Doppeldecker und 1zu36 für eine Mischmaschine. Der größte Teil der Miniaturen wurde aber auf 1zu100 bis 1zu60 minimiert. Der Reiz an Matchbox lag sicherlich, neben dem erschwinglichen Taschengeldpreis auch an deren großer Unterschiedlichkeit. Von Baumaschinen über Lastautos, Militärmodelle, Autobusse und natürlich jede Menge Renn- und Sportwagen. Liebevoll verkleinert wurde nicht nur, was auf der Insel links fuhr. Neben Amerikanern und Italienern gab es auch viele Modelle nach deutschen Vorbildern. Sicher hat da auch der Exportgedanke eine Rolle gespielt.
Die Erstbesitzer dieser vor 1970 entstandenen Modelle, zählen heute zu den reiferen Jahrgängen. Diese greifen, ohne mit der Wimper zu zucken, freiwillig tief in Tasche, um ihre Kinderzeit und Jugendträume in perfektem Zustand, mint boxed – wie unsere britischen Sammlerfreunde es nennen würden, in die wohnzimmerliche Vitrine zu stellen. Ein Preiskriterium für die teils wertvollen Stücke, sind die unterschiedlichen Bauzeiträume. Das ein, lediglich zwei Jahre lang angebotenes Modell, seltener erhältlich sein wird, als eines das acht und mehr Jahre vom Band lief, leuchtet ein.


Für echte Sammler gab es Koffer aus Kunststoff mit Kartoneinlagen, später welche mit je vier Körbchen zu je 12 Modelle als Einlage. Es existierte sogar ein Großkoffer für 72 Modelle und ein einlagiger für 24 Autos. Bereits in den 1960er Jahren gab es verschiedenen Zubehör um das Spielen interessanter zu gestalten. Neben Verkehrszeichen, Garagen, Tankstellen und Gebäuden wurden Straßen- und Landschaftspläne angeboten. Es gab sogar einen Verkaufsplatz mit allem was für die gelungene Präsentation der „Verkaufsobjekte“ notwendig erschien. Unter Zubehör wurde ab 1957 auch ein hellblauer Bedford Autotransporter angeboten. Für Kinder betuchter Eltern bot Matchbox Geschenkpackungen an, die keine Wünsche – außer denen, nach noch mehr Matchböxen – offen ließen. Wer ihnen einmal verfallen ist, kommt kaum je wieder davon los.

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Steuern sind für nichts nutze – oder etwa doch?


Keiner von uns freut sich über Steuern. Egal welche, immer geht es doch um einen Teil unseres Habe. Und dennoch – einer Steuer verdanken wir die Entstehung von Lesney Toys! Nämlich der in England damals üblichen Besteuerung der betrieblichen Lagervorräte zum 1. Januar jeden Jahres. Daher wurden diese rechtzeitig herunter gefahren. Die Zulieferfirmen hatten darum ab Spätherbst freie Produktionskapazitäten. So auch jene, der beiden, nicht miteinander verwandten Kriegskameraden bei der Royal Navy, mit demselben, nicht gerade seltenen Familiennahmen - Smith. Die Beiden hatten 1947 eine Fabrikation von Gussteilen als Zulieferbetrieb aufgenommen. Nach dem ersten Teil des Vornahmen von Leslie und dem zweiten Teil von Rodney Smith entstand der Firmennamen – Lesney.


Warum also die freien Kapazitäten nicht für die Herstellung kleiner Spielzeuge verwenden, die zur Weihnachtszeit gefragt waren? Die Smiths waren nicht die ersten und nicht die einzigen, welche auf diese Idee verfielen – aber sie waren die erfolgreichsten.


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Bis auf zwei aus Blech (Tin Toys in Englisch) gefertigte, farbig lithografierte Tiere, nämlich Muffin der Esel und den Elefanten Jumbo, wurden Fahrzeuge aus Guss hergestellt. Diese waren unterschiedlich groß. Im Falle eines Massey Harris Tractor sogar sehr groß. Das rote Ungetüm entsprach in etwa dem 1/20er Maßstab. Ich habe in der Schillingzeit einmal einen Freund auf eine Fachbörse begleitet. Obwohl wir zu zweit am Stand waren und jede Menge Menschen vor dem Tisch standen, löste sich das zwei Kilo schwere und damals 3.500,-- Schilling teure Stück, vor unseren Augen in Luft auf und verschwand, trotz intensiver Nachforschungen, auf nie mehr wiedersehen. Diese Vorserienproduktionen, auch Early Lesney Toys genannt, sind sehr selten und dementsprechend wertvoll. Ihnen zuzurechnen ist auch, die in zwei Größen, jeweils in gold- u. silberfarbig gefertigte Krönungskutsche der Queen. Die Coronation Couch wurde in Holzkassette ausgeliefert. Diese Kutsche mit ihren 8 Pferden war wahrscheinlich das einzige Produkt von Lesney, welches nicht für spielende Kinder gedacht war. Matchböxe zeichneten sich durch ihre Unverwüstlichkeit aus. Es existieren genug Exemplare, die drei Generationen von Sandkistenknaben überlebt haben und heute, abgespielt zwar, aber immer noch sammelwürdig, ihren Lebensabend in einer Sammlung verbringen dürfen. Die ab 1953 produzierten Spielzeugautos wurden in, Streichholzschachteln sehr ähnlicher Verpackung ausgeliefert. Da die englische Bezeichnung dafür – Matchbox – lautet, war so eine Brandmark geboren. Die Verpackung und Auslieferung wurde an die Firma Moses Kohnstamm –„Moko“- übertragen. Frühe Verpackungen vor 1959/60 tragen daher die Aufschrift – „A Moko Lesney Product“. 1959 endete nach Meinungsverschiedenheiten die Zusammenarbeit mit Moko. Dass es von Anfang an Sammler für dieses Spielzeug gegeben haben muss, belegen die immer wieder bei Auktionen oder auf Börsen angebotenen Konvolute an erstklassiger Ware. Diese Sammler fanden sich in England und Amerika auch in Clubs zusammen. Um die Zusammenarbeit mit diesen bemühte sich auch Matchbox selbst. Eine Mitgliedschaft sicherte Vorteile, in deren Genuss ein normaler Sammler gar nie kommen konnte. Von bevorzugter Belieferung über Informationsmaterial, bis hin zu Exklusivmodellen in späteren Jahren. Seit den 1980er Jahren befassen sich in Europa und den USA Spezialisten mit der Beschaffung, auch der größten Matchbox Raritäten. Die ältesten und bedeutendsten deutschen Versandhändler sind die beiden Berliner Firmen Cars & Boxes bzw. Hardy Ristau. Modellautobörsen mit diesem Themenschwerpunkt sind in unseren Breiten Aachen, Leipzig und Prag. Aber auch auf allen anderen Tauschbörsen ist Matchbox mit seiner Modellvielfalt ein Thema in allen Zustandsvariationen. Kommenden Samstagmorgen noch nichts vor? Auf zum nächsten Flohmarkt – etwas findet sich immer – und sei es noch so abgespielt!


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Jeder Sammler will wissen, was er haben muss, um eine komplette Kollektion aufzubauen.


Ab 1985 erschienen im Alba Verlag Düsseldorf die Fachbücher von Bernd Flößer / Udo Landers zum Thema Serie 1-75 (die alten Regular Wheels Typen), Yesteryear Modelle und Superfast. Die mit s/w Fotos ausgestatteten Kataloge in deutscher Sprache, sind als Arbeitsbücher konzipiert und bilden die perfekte Grundlage zum Aufbau einer Sammlung. Alle drei sind fallweise antiquarisch zu haben. In Englisch gab es in den 1980er Jahren beispielsweise:


„A Concise Catalogue of 1-75 Series Matchbox Toys“ von Geoffry Leake, Worchester
„The Box Catalogue“ von Graham Ward, Model & Hobby Shop, London
„Matchbox Toys“ von Schiffer Publishing Limited, Pennsylvania, USA


Für Spezialisten zu empfehlen ist der, im Abstand von 2-3 Jahren, neu aufgelegte „Model Toys Catalogue – British Diecast“ von John Ramsay. Er lässt keine Fragen offen – vorausgesetzt, sie werden auf Englisch gestellt. Die beste Informationsquelle wären natürlich die jährlich neu erschienenen Kataloge selbst. Aber wer hat die schon komplett?

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Von vergangenen Zeiten …


Anfangs in der Größe der bekannten Matchbox Modelle gebaut, wurden die Miniaturen der Yesteryear Serie ab 1956 angeboten. Ab 1960 wuchsen sie in die Corgi und Dinky Größe hinein. Ihr Anteil an erhalten gebliebenen Exemplaren erklärt sich einerseits durch die hohe Auflage mancher Modelle, andererseits wurden viele Stücke als Dekoration gekauft. Für viele Sammler endet die klassische Periode mit der Umstellung auf Kunststofffelgen, welche ab 1973 die herkömmlichen aus Metall ablösten. Einige Modelle wurden nicht in allen Ländern angeboten. Es gab Ausführungen welche jeweils nur in den USA, Australien, Neuseeland oder Deutschland in den Handel gelangten. Sie erreichten in den 1970er Jahren eine solche Popularität, dass sie sogar in der DDR verkauft wurden. Wenn auch mehr unter, als über den Tresen. Das erschwerte die Komplettierung einer Sammlung ungemein. Die Detailtreue war zu keiner Zeit überwältigend. Mit Produkten von Solido, Dugu, R.W./Ziss, Brumm, Politoys oder Rio, ließen sich Yesteryears nie vergleichen. Zu öffnende Türen oder Hauben vermisst man vor 1978 komplett. Sie blieben aber auch später die Ausnahme. Die nicht gefederten Miniaturen hatten auch kaum Verglasung. Sie waren als Brüder der anderen Matchbox Modelle so gesehen – Spielzeug. Durch die Wiedergabe historischer Vorbilder aber, dann doch auch wieder nicht. Die Buben zogen, wegen dem höheren Spielwert, Radlader u. Kipplaster, Renn- u. Sportwagen, diesen für sie, exotischen Oldtimermodell vor. Im Alter verlieren Yesteryears gerne ihre Sitze und Kühlermasken, auch Verdecke verschwinden gerne. Die Lacke sind teilweise nicht farbecht und verbleichen leicht. Wie viele andere populäre Massengüter auch, blieben Yesteryears von Raubkopien nicht verschont. Von plumpsten Nachgüssen aus billigstem, dafür in allen Regenbogenfarben schillernden Materialien, bis hin zu, dem Original täuschend ähnlichen Plagiaten, Made in Hongkong, geisterten ab den 1970er Jahren zwischen Jahrmarktsbude und Trödlermarkt alles Mögliche hin und her. Neben Geschenkpackungen wurden auch gold- bzw. silberfarbige Modelle als Schreibtischdeco angeboten. Obwohl Lesney Toys am 11.Juni 1982 bankrottging, wurden vom Nachfolger Universal Toys bis 1992, Yesterjears angeboten.


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…und königlichen Größen


Zur Ergänzung der Regular Wheels kamen ab 1957 die sog. Major Packs in den Handel. In dieser Serie wurden erstrangig schwere Lastwagen als Auflieger und Hängerzüge, aber auch Baufahrzeuge angeboten. Die ab 1960 aufgelegten, deutlich größeren King Size Modelle lösten bis 1966 nach und nach die Serie Major Packs ab. Ein gutes Beispiel für den Übergang stellte der schöne Guy Warrior Autotransporter dar. Er kam 1964 mit dem Major Pack Code M8B auf den Markt. 1967 feierte er als King Size K8B fröhliche Neugeburt mit neuen Farben und schwarzen, statt wie bisher grauen Reifen. Letztere hafteten auf den Felgen viel besser als die schwarzen. Bestand das King Size Angebot hauptsächlich aus Traktoren, Baumaschinen und Lastautos, so gab es doch einige erwähnenswerte Ausnahmen. Mit dem 1967 aufgelegten Mercedes Benz Rettungswagen, Code K6B, kam ein Spielzeugauto auf den Markt, welches Corgi Toys Niveau hatte. Das stimmige Gesamtbild mit zu öffnende Türen, Krankentrage und Drehschemellenkung avancierte zu den schönsten Mercedes Modellen der Spielzeugautozeit. War die Unabhängigkeitsbestrebung bei Matchboxreifen ein bekanntes Übel, so mutierten sie bei den King Size Modellen zur Perfektion. Ein Tröpfchen Klebstoff zwischen Felge und Reifen wirkte Wunder.


Ab Mitte der 1970er Jahre wurde die King Size Baureihe zu Gunsten der sog. Super Kings aufgegeben. Diese waren deutlich größer, hatten dünnere Achsen, Ballonartige Räder und viel verarbeiteten Kunststoff. Damit endete mit der King Size Reihe ein Teil der klassischen Matchboxzeit. Ein typisches – das hatte ich auch einmal – Spielzeug geriet in Vergessenheit und schlief ein. Als es wieder erwachte, war es vom Spielzeug zum Sammelstück gereift. Relativ mühelos und preiswert lässt sich auch heute noch eine, vielleicht nicht ganz mint boxed konditionierte, aber trotzdem saubere Sammlung aufbauen. Wie gesagt, Samstag ist sicher irgendwo Flohmarkt…

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