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Donnerstag, 28. März 2024
Auf einen schnellen Espresso? Drucken E-Mail
Geschrieben von Christian Spatt   

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Manchmal sind die Dinge, die uns überraschend ereilen, die nettesten.
Am Donnerstag erreichte uns die Einladung zu einem Laverda-Treffen, italienische Espressomaschinen also, die jetzt auch schon Treffen veranstalten. Nun ja, immerhin italienisch war richtig...

Machten wir uns also des Samstags auf den Weg, einem Laverdatreffen beizuwohnen. Laverda ist ja jetzt nicht die bekannteste unter den italienischen Motorradmarken, aber im Klassik-Rennsport immer noch ein großer Name. Kundige sprechen von etwa 200 zugelassenen Maschinen in Österreich, so gesehen sind 25 Maschinen bei diesem Treffen eigentlich eine stolze Zahl. Andere Marken schaffen keine 10% zu einem Treffen zu versammeln.
Das Treffen fand heuer zum 11. mal statt, auch bereits eine ordentliche Zahl, vor prächtiger Kulisse und Kaiserwetter in Maria Schutz.

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Die Laverda Freunde verstehen sich weniger als Club, sondern der Netzwerk-Gedanke für österreichische Laverda-Fahrer, -Liebhaber und –Sammler steht im Vordergrund. Die Betonung liegt hier durchaus auf „Fahrer“ - auf der Straße und auf der Rennstrecke. Dies ist insbesondere ein Thema, da Laverda-Maschinen immer noch bei (historischen) Langstreckenrennen und Bergrennen im Einsatz sind. Es geht da also auch durchaus um praktische Anwendungen und Fragen.

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Beim aktuellen Treffen war im Grunde alles zu sehen, was von Laverda gebaut wurde, 750er, 1000er, eine 350er (wurde eigentlich nur für den italienischen Markt gebaut), 1200er, getunte, quasi rennfertige Maschinen, diese Treffen bieten also für den Interessenten ausreichend an Anschauungsmaterial.
Besonders hervorgestochen ist dabei die 1200 SC (BJ 1978) aus dem Hause des damaligen Importeurs und Tuners Werner Sulzbacher, im Besitz von Gert Schnögl, dem Organisator der Veranstaltung.

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Um ein Gefühl zu bekommen, wieviel Arbeit noch zwischen einer Serienfertigung und einer fertig getunten Maschine liegt, hat Gert Schnögl dankenswerterweise die Modifikationen an der Sulzbacher 1200 SC zusammengestellt (Serienwerte in Klammer):
1172 ccm (998/1115)
geschmiedete Mahle F1 Kolben mit 82 mm (75/80)
Verdichtung 10,8:1 (8:1)
Einlassventil 41mm (37)
Auslassventil 35 mm
Einlasskanal 36 mm (32)
Auslasskanal 37 mm (32)
wahlweise 4/C- oder 7/C-Nockenwellen
Dellorto-Vergaser PHF 36 mm (32 mm) mit offenen Ansaugtrichtern
spezielle Auspuffanlagen mit 40mm oder 45mm Krümmern
gelochte Bremsscheiben
Bilstein-Gasdruckstoßdämpfer und Stummellenker
Die sportive Halbschale, die Höckersitzbank mit abnehmbarem Polster und der vordere Kotflügel
wurden eigens für Sulzbacher gebaut.
Als Leistung wurden 112 PS bei 7600 U/min in die Papiere eingetragen.

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Aber auch wir haben versucht, standesgemäß und italienisch zu reisen. Als Untersatz bot sich für dieses Wochenende eine Vespa GTS300ie Super ABS an, dankenswerterweise zu Verfügung gestellt durch die Firma Faber.
Wenn allerdings die Kleine (ok, unter Vespas ist diese ja doch eine Große, aber egal...) bei den Großen mitplauschen will, dann muss sie auch fahren wie eine Große. Und - sie tat. Anreise via Berndorf, Herrenstein, Dreistetten, Rückreise via Höllental, Klostertal, Hals. Das ist durchaus eine Prüfung für einen Roller, aber die wurde mit Bravour bestanden.

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 Hilfreiche Informationen zum Laverda-Netzwerk:
http://www.laverdafreunde.at
Kontakt: Gert Schnögl
Mobil: +43 676 7705885
Email: Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, Sie müssen JavaScript aktivieren, damit Sie es sehen können



Über unsere Vespa GTS300ie Super ABS:
Hubraum:        278 ccm
Leistung:       21,5 PS (15,8 kW) bei 7.500 U/min
Antrieb:        Automatikgetriebe mit stufenloser Variomatik
Maße (L/B/H):   1.930 / 755 / 1.170 mm
Radstand:       1.370 mm
Sitzhöhe:       790 mm
Eigengewicht fahrfertig:        158 kg
Max. zulässiges Gesamtgewicht:  340 kg
Höchstgeschwindigkeit:  ~118 km/h
Tankvolumen:    9,5 liter
Diese Version der GTS300 ist mit einem Spark-Auspuff ausgestattet. Macht mehr Rumms als der normale Serienauspuff, ohne dass man gleich als Nachbarschaftsschreck gilt. Diese Variante ist auch optisch – vorallem auf der weissen – durchaus stimmig.

 
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