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Freitag, 29. März 2024
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Geschrieben von Christian Sandler   

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Vom 7. Juni bis zum 9. Juni war wie bereits in den letzten Jahren die Liga der Supersportwagen zu Gast am Red Bull Ring.

Nach Oschersleben und Most war dies der dritte Austragungsort des ADAC GT Masters, bei dem die Läufe 5 und 6 der heurigen, wie immer spannenden, Saison ausgetragen wurde. Mit BMW, Porsche, Chevrolet, Audi, Ferrari, Mercedes, Lamborghini und Neueinsteiger Aston Martin waren insgesamt acht verschiedene Hersteller in der Steiermark angetreten. Einheitsreifen stammen von Pirelli, wobei kein Reifenwechsel vorgeschrieben ist. Gefahren wird mit „seriennahen“ Sportwagen nach dem weltweit geltenden GT3-Reglement. Saugmotoren, Turbomotoren, mit entweder 6-, 8- oder 10-Zylinder-Versionen und bis zu 6300 ccm standen im bunt gemischten Starterfeld. Gefahren wird pro Veranstaltung jeweils ein Rennen am Samstag und eines am Sonntag mit je einer Stunde Dauer und obligatorischem Fahrerwechsel zur Rennmitte. Mit dabei auch zwei Teams aus Österreich. HB Racing aus dem oberösterreichischen Mühlviertel trat mit einem Ferrari 488 GT3 an. Das erfolgsverwöhnte GRT Grasser Racing- Team aus dem benachbarten Knittelfeld karrte gleich drei Lamborghini Hurracan GT3 Evo nach Spiel-berg. Mit Lucas Auer (Mercedes), Klaus Bach-ler (Porsche), Max Hofer (Audi), Mick Wishofer (Mercedes) und Thomas Preining (Porsche) waren auch fünf einheimische Fahrer am Start. Preining gewann mit seinem Teampartner, Robert Renauer, das Auftaktrennen in Oschersleben. Aufgrund der Streckencharakteristik und der Statistik waren wohl die leistungsstarken Corvettes zu favorisieren. Die Startaufstellung barg so manche Brisanz, wobei sich vier verschiedene Marken die beiden ersten Startreihen teilten.

Der aus der Pole gestartete Däne Nicolai Sylvest verteidigte beim Start mit dem BMW M6 GT3 seine Spitzenposition. Lokalmatador Klaus Bachler, im Porsche 911 GT3 R, der sich vom vierten Startplatz auf Rang zwei verbessert hatte, folgte dem bärenstarken BMW bis zum Pflichtboxenstopp wie ein Schatten. Sven Barth scheuchte die beiden als Dritter mit der Corvette C7 GT3 R von RWT-Racing vor sich her. Nach den programmierten Fahrerwechseln baute Sylvests Partner Jens Klingmann den Vorsprung zwischenzeitlich bis auf zwei Sekunden aus. Nachdem David Jahn den US-Sportwagen auf Platz drei liegend von Sven Barth übernommen hatte, verdrängte er in einem sehenswerten Manöver Timo Bernhard von Platz zwei, aber er wollte mehr. In der Schlussviertelstunde kämpfte sich der Corvette-Pilot David Jahn immer näher heran und setzte den BMW-Mann unter Druck. Er verringerte den Rückstand auf den Führenden stetig und lag in der Schlussphase schließlich direkt hinter dem BMW. Klingmann behielt jedoch die Nerven und verteidigte die Spitzenposition. Nach 40 Runden sah er schließlich mit 0,289 Sekunden Vorsprung als erster die Zielflagge. Während Klingmann seinen insgesamt neunten Sieg im GT-Masters errang, war es für Teamkollege Sylvest der erste überhaupt. Barth und Jahn holten sich mit Rang zwei ihr bisher bestes Saisonresultat. Klaus Bachler und Teampartner Timo Bernhard, vom KÜS Team75, durften sich als dritte über ihren ersten Podestplatz des Jahres freuen. Die weiteren Österreicher: Hofer wurde sechster, gefolgt von Preining und auf Platz acht landete Auer, Rang 14 für Wishofer. Die Lambos von Grasser und der Ferrari von HB Racing hatten mit der Entscheidung nichts zu tun. Auch eine Amazone war im Starterfeld vertreten. Die fesche Carrie Schreiner aus Deutschland startet diese Saison mit einem Audi R8 für das HCB-Rutronik- Team. Startplatz 10 im Training, aber DNF in Lauf 1.


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Den Sieg im zweiten Lauf am Sonntag, erneut bei prächtigem Sommerwetter, holten sich die von der Pole-Position gestarteten Markus Pommer und Marvin Kirchhöfer, Callaway-Corvette C7 GT3 R. Den zweiten Platz belegten Maximilian Götz und Indy Dontje im knallgelben Mann-Filter Mercedes AMG GT3. Das Podest wurde komplettiert von Patric Niederhauser und Kelvin van der Linde im HCB-Audi R8 LMS GT3. Als Ehrenstarter fungierte der ehemalige Formel 1-Star Juan Pablo Montoya. Weitaus spannender war dagegen der Kampf dahinter. In der Startphase verbesserte sich der von Platz vier losgefahrene Porsche-Pilot Thomas Preining kurzzeitig auf die zweite Position. Doch der Qualifying zweite David Jahn, RWT Corvette, holte sich diesen Platz noch in der Auftaktrunde zurück. Leider musste Preining seinen Porsche schon nach zwölf Runden wegen eines technischen Defektes abstellen. Dadurch rückte Mercedes-Fahrer Götz in seinem 100. GT-Masters-Rennen auf Platz drei vor. Durch eine geschickte Boxenstrategie beim Fahrerwechsel tauschten der Mercedes und die Corvette die Plätze. Kurz darauf wurde Sven Barth, der das Corvette-Cockpit von David Jahn übernommen hatte, vom Audi-Piloten Patric Niederhauser angegriffen. Dieser ging schließlich in Runde 34 an der RWT-Corvette vorbei und sicherte damit für sich und Startfahrer van der Linde den dritten Podestplatz. Wegen Missachtens der Track-Limits musste Barth in der Schlussphase eine Durchfahrtsstrafe absolvieren und fiel dadurch auf Platz acht zurück. Somit ging der vierte Platz an die Samstagssieger Nicolai Sylvest und Jens Klingmann im BMW M6 GT3. Max Hofer im Land-Audi fuhr wie bereits am Vortag auf Platz 6 und war damit am Sonntag der bestplatzierte Österreicher. Auer errang Platz 11, Wishofer Platz 18 und Bachler landete mit technischen Problemen auf Rang 22. Für die Grasser-Mannschaft lief es am Sonntag bedeutend besser; Mirko Bortolotti und Partner Christian Engelhart wurden ausgezeichnete fünfte. Die beiden anderen Grasser-Lambos erreichten die Plätze 7 und 12. Der Ferrari des HB Racing Teams mit Luca Ludwig und Sebastian Asch, am Samstag Platz 10, schied in Runde 9 aus. Fabian Vettel, der jüngere Bruder des viermaligen Formel-1-Weltmeisters Sebastian Vettel, flog bei der Anfahrt zur Remus-Spitzkehre in der letzten Runde heftig ab, nachdem sich im Windschatten von Lucas Auer fahrend die Motorhaube geöffnet hatte. Vettel hatte beim Einschlag in die Leitschienen ebenso Glück wie die Streckenposten, die direkt hinter der Barriere standen.

Die Audi-Piloten Patric Niederhauser und Kelvin van der Linde gehen als Tabellenführer in die zweimonatige Sommerpause.

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