Als einer der alten Herren, die nur abkassieren, kann ich nicht umhin, mich angesprochen zu fühlen. Lobbying bedeutet nichts anderes, als Kontakte zu den in einer Sache maßgeblichen Personen und Körperschaften knüpfen und Überzeugungsarbeit zu leisten. Eine sehr zeitaufwändige Sache, ohne Anstrengungen ließe sich daraus eine tagesfüllende Beschäftigung ableiten. Ideal eigentlich für alte Herren. Dennoch versuche auch ich, als aktiv im Berufsleben stehender Familienvater in aufrechter Ehe, knapp über 40, für den Termine tagsüber nur eingeschränkt möglich sind, für den ÖMVV und im Sinne der österreichischen Oldtimerszene zu arbeiten. Die 21. KfG-Novelle spiegelt meine und die Vorstellungen des Vorstandes des ÖMVV nicht wirklich wider. Das hat aber wirklich nichts damit zu tun, dass es hier seitens des ÖMVV an aktiven Anstrengungen mangelte. Es gab sehr wohl mit anderen Interessensvertretungen akkordierte Eingaben und Vorsprachen. Letztlich waren sie jedoch erfolglos (wie auch die viele Vorstellungen anderer Interessensgemeinschaften nicht Eingang in den Gesetzestext gefunden haben). Doch heißt das aber nicht, dass hier nicht weiter am Ball geblieben wird. Es werden weiterhin Kontakte geknüpft und es wird an Seilschaften gearbeitet und es werden diese auch eingesetzt. Bei der Durchführungs-VO zur Altautoverordnung beispielsweise, die zur Zeit in Begutachtung ist. Dass der ÖMVV konkrete Ziele hat und sie zu erreichen versucht, kann ich hier nur versichern. Aber: Jedes laute Verkünden dieser Ziele birgt das Risiko in sich, dass diese mit Versprechungen gleichgesetzt werden. Dann hagelt es Vorwürfe (siehe Posting von Herbert). Oder aber man verbaut sich einen Verhandlungsspielraum gegenüber dem Gesetzgeber. Und: Keine Ziele angeben wiederum bedeutet: Die arbeiten ja nichts!. Was mein (an sich guter Freund) Karl Eder und auch Herbert da in der Folge posten, sind zusätzliche Themen, die die Freude an wirklich konstruktiver Arbeit für die Szene schmälern. Es ist traurig, dass es zwar anscheinend jede Menge Personen gibt, die genau wissen wie es geht, aber im Endeffekt die unbestreitbar vorhandene Arbeit weiterhin nur auf einige wenige aufgeteilt bleibt. Mit Freuden ist jeder eingeladen, der meint, er könne besser irgendwelche Veränderungen erreichen, erfolgreicher bei Politikern vorstellig werden, etc.. Ich trete ihm gerne meine Platz ab, er kann sich gerne an meiner statt bereichern. Er wird schnell draufkommen, dass der Ersatz für die verfahrenen km deutlich unter dem amtlichen Satz liegt, und in keiner Relation zu den angefallenen unabgegoltenen Arbeitsstunden steht. Dafür darf er sich dann noch pauschal beschimpfen lassen... Wer an Veränderungen wirklich interessiert ist, belässt es nicht bei (größtenteils unqualifizierter) Kritik, sondern versucht, aktiv und konstruktiv mitzuarbeiten. Ein Fahrzeug lenken kann man am besten, indem man vom Fahrzeug aus zupackt.